KMATHF
Plenarversammlung 2005
Diskussion um leistungsorientierte Mittelvergabe

Hier ist zwischen vier verschiedenen Möglichkeiten einer leistungsbezogenen Mittelverteilung zu unterscheiden.
  1. Vergabe von Leistungsbezügen und W-Besoldung:   Seit dem 1.Januar 2005 ist bundesweit die W-Besoldung eingeführt. Sie gilt bei allen Neuberufungen und bei Bleibeverhandlungen. Ansonsten kann auf Antrag von C nach W gewechselt werden, um in den Genuss von Leistungszulagen zu kommen.Dabei ist zu empfehlen, auf den Aspekt der Ruhegehaltsfähigkeit von Zulagen (§ 3, Abs.2 im Göttinger Beispiel unten) zu achten, da die W-Grundgehälter sehr niedrig sind. Es ist zu unterscheiden zwischen Berufungs- und Bleibeleistungsbezügen, Zulagen für besondere Forschungs- oder Lehrleistungen und Funktionsleistungszulagen.
  2. Leistungsorientierte Mittelbemessung in den Ländern (sog. "Uni-Formel"):   In Niedersachsen werden ab 2006 ungefähr 3% des Landeszuführungsbetrags an die Universitäten leistungsbezogen vergeben. (Es sollen 6% in 2007 und 10% in 2008 werden.) Dabei wird in 3 Fächergruppen eingeteilt:
    • FG 1 Geistes-Gesellschaftswissenschaften:   Sprach- und Kulturwissenschaften, Sport, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Kunst und Kunstwissenschaft
    • FG 2 Naturwissenschaften:   Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften
    • FG 3 Ingenieurwissenschaften.
    Die Mittelverteilung erfolgt fächergruppenbezogen für drei Aufgabenbereiche mit der Gewichtung: 48% für Lehre, 48% für Forschung und 4% für Gleichstellung.
    • 4 Parameter für die Lehre:   Auslastung gemäß Kapazitätsberechnung (hier geht der CNW ein) (28%), mit Regelstudienzeit gewichtete Absolventen (68%), Bildungsausländer (2%) und ins Ausland gehende Studierende (2%). Die sich ergebenden vier Zahlen werden jeweils durch deren Gesamtzahl über Niedersachsen geteilt.
    • 3 Parameter für die Forschung:   Anteil der Drittmittelausgaben einer Universität in einer FG an den gesamten Drittmittelausgaben der FG in Niedersachsen (74%). Anzahl der Promotionen/Habilitationen (24%) und Anzahl der Humboldt-Stipendiaten und -Preisträger (2%), geteilt durch deren Gesamtzahl in Niedersachsen.
    • 4 Parameter für die Gleichstellung:   Anzahlen Professorinnen (20%), neuberufene Professorinnen (40%), Promotionen (20%), Absolventinnen (20%), jeweils geteilt durch die Gesamtzahl in Niedersachsen.
    Wie sieht das in anderen Bundesländern aus?

  3. Leistungsorientierte Mittelverteilung innerhalb der Universitäten :   Diese ist schon deswegen ausgesprochen problematisch, weil man nicht innerhalb der Fächergruppen vergleichen kann, (z.B. Drittmitteleinwerbung in der Physik und in der Mathematik).

  4. Fachbereichssinterne leistungsbezogene Mittelverteilung:   Diskussionspunkte

Bei den Modellen zur leistungsorientierten Mittelvergabe fehlt eine Verknüpfung mit Evaluationsergebnissen und Zielvereinbarungen, vgl.auch die Dokumentation zum HRK-Workshop vom 17.3.05 Hochschulsteuerung durch indikatorgestützte Mittelzuweisung.


30.04.2005         [Zur Tagesordnung]

http://www.mathematik.uni-bielefeld.de/KMathF/