Die Plenarversammlung der KMathF hat am 7.5.2005 eine Arbeitsgruppe
beauftragt, Indikatoren für die Anerkennung von
Publikationsleistungen in der mathematischen Forschung zu
erarbeiten. Es sollen einheitliche Standards entwickelt werden,
die bei leistungsorientierter Mittelvergabe und auch bei
Rankings wie das CHE-Ranking zugrunde gelegt werden
könnten. Die Arbeitsgruppe besteht aus M.Hieber
(Darmstadt), B.Külshammer (Jena), B.H.Matzat (Heidelberg)
und I. Kersten (Koordinatorin, Göttingen).
Als Bewertungskriterien bezüglich Forschungsleistungen kommen
z.B. Drittmitteleinnahmen und Publikationen in Frage. Dabei sind stets
retrospektiv Werte aus einer Zeitspanne von drei Jahren zu nehmen,
also für die interne Mittelverteilung in 2006 (oder das
CHE-Ranking 2006) die Werte aus 2002, 2003 und 2004.
- Höhe und Herkunft verausgabter Drittmittel:
Darunter fallen Drittmittel für mathematische Forschung, deren
Vergabe einem anspruchsvollen peer review Verfahren entspringt. Es
kommen z.B. Drittmittelgeber wie DFG, EU, VW-Stifung, Humboldt-Stiftung
sowie auch Landesministerien und BMBF in Frage. Drittmittel aus
Wirtschaft und Industrie, die für mathematische Forschung vergeben
werden, werden ebenfalls berücksichtigt.
- Qualität und Zahl der Publikationen: Die Bewertung
der Publikationsleistungen ist in Mathematik schwierig, da der
"Science Citation Index" nicht wirklich geeignet ist. Die
Qualität könnte man z.B. dadurch messen, dass nur referierte
Artikel in angesehenen Journalen zugelassen werden, etwa diejenigen, die
in MathSciNet erfasst werden. Diese Anregung wurde bei der
Plenarversammlung 2003 gegeben, als Frau Dr. Berghoff vom CHE das
CHE-Ranking vorstellte. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass auch
randständige und interdisziplinäre Publikationen, etwa für
Mathematik in Naturwissenschaften, Informatik und Statistik erfasst
werden müssen. Auch könnten Gewichtungen vorgenommen werden,
etwa nach Journalen in einer zu definierenden Kategorie A. Als Stichtag
könnte z.B. für die Zeitspanne 2002, 2003 und 2004 der 31.5.2004
genommen werden. Wer zu diesem Zeitpunkt an einem bestimmten Fachbereich
beschäftigt war, kann seine Publikationen für die ganze
Zeitspanne anrechnen lassen, auch wenn einige seiner Artikel vorher unter
einer anderen Adresse erschienen sind. Gezählt werden Publikationen
von Professoren und Nachwuchswissenschaftlern.