KMATHF
2.Diskussionsentwurf: Aufbau von Bachelor- und Masterstudiengängen, 22.12.01

Eine KMathF-Kommission ist dabei, Richtlinien und Empfehlungen für den gestuften internationalen Bachelor/Master-Studiengang auszuarbeiten. Dabei sind Vorschläge aus den mathematischen Fachbereichen sehr willkommen.

Bachelor:  Die Ausbildung dauert drei Jahre mit Prüfungen nach jedem Kurs (wie zum Beispiel nach einem zweisemestrigen Kurs Analysis). Es gibt wahlweise bis zu vier

Kategorien

  1. Bachelor in einem außermathematischen Fach X mit Nebenfach Mathematik. Die Wochenstundenzahl in Mathematik ist im Durchschnitt 9.
    (Abschlussgrad: Bachelor of Science im Fach X mit Nebenfach Mathematik)

  2. Bachelor in Mathematik mit Nebenfach Y. Die Wochenstundenzahl in Mathematik ist im Durchschnitt 15.
    (Abschlussgrad: Bachelor of Science in Mathematik mit Nebenfach Y)

  3. Bachelor in Mathematik. Die Wochenstundenzahl ist im Durchschnitt 26.
    (Abschlussgrad: Bachelor of Science in Mathematik)

  4. Bachelor of Science in Statistik oder in einem der Kombinationsfächer Wirtschaftsmathematik, Finanzmathematik, Technomathematik und Biomathematik. (Hier sind die Studienpläne noch zu erstellen.)

In den folgenden Tabellen bedeutet die Angabe 4+2 zum Beispiel: 4 Stunden Vorlesung und 2 Stunden Übungen pro Woche im Jahr (das entspricht 8 SWS Vorlesung + 4 SWS Übung).

Mathematische Anforderungen in Kategorie 1   (Bachelor in X mit Nebenfach Mathematik):

1.Jahr Lineare Algebra 4+2 Analysis 4+2   
2.Jahr Algebra 2+1 Höhere Analysis 2+1Diskrete Math. 2+2Stochastik 2+1Praktikum mit Computereinsatz 2

Man kann auch Kurse ins dritte Jahr transferieren. Insgesamt ergibt sich in der Tabelle die Summe 27, und das entspricht der obigen Durchschnittszahl von 9 für ein dreijähriges Studium.

Mathematische Anforderungen in Kategorie 2   (Bachelor in Mathematik mit Nebenfach Y):

1.Jahr wie in Kategorie 1
2.Jahr wie in Kategorie 1 + Numerik (2+1) + Funktionentheorie (2+1)
3.Jahr Funktionalanalysis (2+1)
+ wahlweise (2+1): Numerik II oder Stochastik II oder Computeralgebra oder wiss.Rechnen
+ Wahlpflicht (6) + Bachelorarbeit

Es empfiehlt sich dabei, Kurse wie Funktionentheorie innerhalb eines Semesters vierstündig mit zwei Übungsstunden zu absolvieren (anstatt dies auf ein Jahr zu verteilen). Die Reihenfolge der Vorlesungen Stochastik und Numerik kann auch vertauscht werden. Die Wahlpflichtveranstaltungen dienen der Vertiefung in einem gewählten Schwerpunkt je nach Lehrangeboten des Fachbereichs.

Anforderungen in Kategorie 3   (Bachelor in Mathematik):

1.Jahr wie in Kategorie 2 + Programmierpraktikum (4+3) + außermath. Fach
2.Jahr wie in Kategorie 2 + Partielle Dgl (2+1) + Wahlpflicht (5)
3.Jahr wie in Kategorie 2 + Wahl zwischen drei Optionen, s.unten

Nach dem zweiten Jahr gibt es drei Optionen für den weiteren Studienverlauf. Es ist dazu jeweils ein Mentor zu konsultieren.

Theoriebezogene Mathematik:  wie in Kategorie 2 + Wahlpflicht (18) inklusive Seminare und Abschlussarbeit.

Anwendungsbezogene Mathematik: wie in Kategorie 2 + Wahlpflicht (18) inklusive Praktikum und Praktikumsarbeit. Die Vorlesungen Numerik II und Stochastik II sind obligatorisch. Vertiefungsmöglichkeiten in Numerik (insbesondere Numerik partieller Dglen), Stochastik oder Optimierung (diskret, ganzzahlig) je nach Angebot des Fachbereichs.

Informatik-bezogene Mathematik: wie in Kategorie 2 + Wahlpflicht (18), inklusive Praktikum und Praktikumsarbeit. Es findet eine Zusammenarbeit mit dem Informatik-Fachbereich statt.


Eine günstige Zeit für einen möglichen Auslandsaufenthalt wäre z.B. das zweite Semester im zweiten Jahr. In einer der Semesterferien sollte ein Industrie- oder Fachpraktikum absolviert werden. Ferner ist an mindestens zwei Wochenendseminaren teilzunehmen, um Teamarbeit, Gruppendynamik, Rhetorik, Vertragsrecht oder Vergleichbares zu lernen. Veranstaltungen dazu könnten hochschulzentral angeboten werden.

Master: Die Masterausbildung dauert im Anschluss an einen qualifizierten Bachelorabschluss zwei Jahre. Im ersten Jahr hat man 14 Wochenstunden zu belegen und sich in das Gebiet der Masterarbeit einzuarbeiten.

Kurse im 1.Jahr der Masterausbildung:  in Algebra(3) (kommutativ, nicht-kommutativ), in Analysis(2) (komplex, global, Funktionalanalysis) und in Geometrie/Topologie(2) (Differentialgeometrie, algebraische Geometrie, algebraische Topologie), dann Wahlpflicht(5) und Seminar(2).

2.Jahr:  Das zweite Jahr der Masterausbildung dient der Vorbereitung und des Aufschreibens der Masterarbeit. Es ist an Seminaren teilzunehmen.


Credits:  Die Kreditpunkte sind wie die Wochenstundenzahlen zu vergeben.

22.12.2001.   Diskussionsbeiträge an   kersten@mathematik.uni-bielefeld.de

KMathF: Standpunkte:    1.Diskussionsentwurf vom 29.11.01


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