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Die KMathF unterstützt die Initiative des MNFT, das Akkreditierungs(un)wesen einzudämmen und als Schritt in diese Richtung zu empfehlen, die Akkreditierung der Studiengänge durch eine Prozessakkreditierung zu ersetzen. Die KMathF bittet die Sprecherin, im Beirat des MNFT diese Position zu vertreten.
Zukunft der Akkreditierung
Wie schon die KMK in ihren "Eckpunkte für die Weiterentwicklung der
Akkreditierung in Deutschland" vom 15.10.2004 festgestellt hat, ist
die Akkreditierung einzelner Studiengänge sehr aufwendig, sowohl was
den Personaleinsatz als auch den Zeitaufwand und die Kosten
anbelangt. Bei über 10 000 zu akkreditierenden Studiengängen in
Deutschland und einem Reakkreditierungszyklus von fünf bis sieben
Jahren dürften auch die Kapazitäten der Agenturen nicht
ausreichen. Ein Akkreditierungszyklus kostet ca. 100 Millionen
Euro. Diese Gelder fehlen den Universitäten. Insbesondere vor dem
Hintergrund von Stellenstreichungen und wegen des Geldmangels
veraltenden Labors ist dies unverantwortlich. Die von der KMK
vorgeschlagene Bündelung von Studiengängen dürfte hier auch nicht viel
bewirken, da es an einer Universität nicht viele Studiengänge gibt,
die wirklich in einer Bündelung gemeinsam akkreditiert werden
können. Der MNFT ist der Meinung, dass nur die Prozessakkreditierung
hier für die Zukunft der richtige Weg ist. Hierzu sollte auf der Basis
des von der KMK, der HRK und BMBF erarbeiteten allgemeinen
Qualitätsrahmen ein von den Fakultätentagen bezüglich der fachlichen
outputs unterlegter Rahmen erarbeitet werden. Innerhalb dieses
Rahmens sind dann die Universitäten frei in der Gestaltung der
Studiengänge. Gegenstand der Akkreditierung ist das
Qualitätsmanagement der einzelnen Universitäten und die Strukturen,
die o. g. outputs kontrollieren und gegebenenfalls Veränderungen und
Verbesserungen vornehmen, falls in einzelnen Studiengängen diese nicht
erreicht werden. Der MNFT fordert den Akkreditierungsrat und die
KMK auf, das Akkreditierungswesen in Deutschland in dieser
Richtung weiterzuentwickeln.
Vergl. auch das Pilotprojekt der HRK zur Prozessakkreditierung