Resolution der Konferenz der Mathematischen Fachbereiche 1995 zur Lage der
der wissenschaftlichen Bibliotheken
Bereits 1991 sah sich die Konferenz der Mathematischen Fachbereiche
gezwungen, in einer Resolution Zur Frage der Finanzierung der
mathematischen Bibliotheken Stellung zu nehmen.
Die Lage der mathematischen Fach-Bibliotheken hat sich jedoch in den
letzten fünf Jahren zunehmend weiter verschlechtert.
- Stagnierende finanzielle Mittel und Haushaltssperren bzw.
-kürzungen zwingen zu Abbestellungen wichtiger Fachzeitschriften
und zur massiven Einschränkung bei der Anschaffung von
Lehrbüchern für Studierende und Monographien und erschweren
in hohem Maße eine langfristige Planung.
- Erkennbare Tendenzen zur Zentralisierung der Bibliotheken durch
Zusammenfassung der bestehenden Institutsbibliotheken und zur
nachhaltigen Stärkung der Position der Zentralbibliotheken bis
hin zur Aufstellung gemeinsamer Titelgruppen im Haushaltsplan
verschlechtern die Literaturversorgung für Studium, Lehre und
Forschung durch Bürokratisierung, durch Erschwerung des direkten
Bibliotheks-Zuganges an Wochenenden, Feiertagen und des Nachts;
gewachsene Strukturen werden bedroht oder beseitigt.
Da die Fachbibliothek das wichtigste Arbeitsmittel des in Lehre und
Forschung tätigen Mathematikers ist, wendet sich die KMathF an die
für die Bibliotheken verantwortlichen Stellen mit der dringenden
Aufforderung,
-
die Eigenständigkeit der Fachbereich-Bibliotheken als
grunglegende Einheit zur Literaturversorgung (mit
unbürokratischen Zugangsregelungen und
Zugriffsmöglichkeiten) zu erhalten.
Einstimmig verabschiedet von der 20.Plenarversammlung der KMathF am
27.5.1995 mit dem Ergebnis: 59:0:0.