18. Mai 1995

KONFERENZ DER MATHEMATISCHEN FACHBEREICHE

Protokoll der 18. Plenarversammlung

Datum: Samstag, 22. Mai 1993
Ort: Konferenzraum I/II der Johann Wolfgang Goethe­Universität Frankfurt am Main
  Bockenheimer Landstraße
Zeit: 13.05-19.55 Uhr (Pause 16.38-17.13 Uhr)
Sitzungsleitung: W. Schwarz
Protokoll: U. Kohlenbach, H. Meinert, R. Tschiersch


Tagesordnung,   Grußworte   TOP1,2,3,   TOP4,5,   TOP6,   TOP7,   TOP8,   TOP9,   TOP10,   TOP11,   TOP12,   TOP13,14,   Anlage
Anwesend:
Sprecher: W. Schwarz (zugl. U Frankfurt a. M.)
Beirat (stellv. Sprecher): G. Alefeld
Beirat (zugl. U Greifswald): H. Boseck
Beirat (zugl. MNFT): F. Lorenz
Beirat (zugl. TU Berlin): J. Winkler

Prs. U Frankfurt a. M.: K. Ring
DMV: W. Törnig
HRK: B. Steiger
MNFT (zugl. Beirat): F. Lorenz
Prot./Organis./Wahlen: U. Kohlenbach
Prot./Organis./Wahlen: H. Meinert
Protokoll/Organisation: R. Tschiersch

Vertreter der einzelnen Hochschulen (Mitgliedsuniversitäten und Gäste):

TH Aachen V. Enß U Hannover H. Hotje
U Augsburg J.­H. Eschenburg U Hildesheim H.­W. Alten
Humboldt­U Berlin B. Kummer TU Ilmenau (Gast) B. Marx
TU Berlin (zugl. Beirat)J. Winkler U Jena H.­J. Glaeske
U Bielefeld A. Dress U Kaiserslautern K. Radbruch
U Bochum H. Zieschang U Karlsruhe W. Weil
U Bonn W. Raab U­GH Kassel H. Haf
U Bremen E. Oeljeklaus U Kiel H. Höhl
TU Clausthal U. Mertins U Köln M. Armbrust
TU Cottbus L. Cromme U Konstanz V. Strassen
TH Darmstadt H.­D. Alber FH Leipzig (Gast) H. Tecklenburg
U Dortmund M. W. Möller U Leipzig K. Beyer
TU Dresden R. Kühne TU Magdeburg G. Christoph
U­GH Duisburg J. Bauer U Mainz K.­J. Scheiba
U Düsseldorf W. Singhof U Marburg F. W. Knöller
U Eichstätt M. Sommer TU München A. Leutbecher
PH Erfurt­Mühlhausen (Gast) K. Rosenbaum U Münster L. Bröcker
U Erlangen­Nürnberg P. Plaumann U Oldenburg W. Leiner
U Frankfurt am Main W. Schwarz U Osnabrück H. Behncke
TU­Bergakad. Freiberg W. Näther U­GH Paderborn K.­H. Kiyek
U Freiburg R. Schneider U Regensburg T. Bröcker
U Gießen E. Husler U Rostock H.­W. Stolle
U Göttingen T. tom Dieck U­GH Siegen W. Hein
U Greifswald (zugl. Beirat) H. Boseck U Stuttgart W. Wendland
FernU­GH Hagen A. Duma U Trier P. Dierolf
U Halle­Wittenberg K. Strehmel U Tübingen H. Yserentant
U Hamburg R. Hass U ULMH. Wolff
  U Würzburg M. Golitschek

Tagesordnung

1. Genehmigung des Protokolls der 17. Plenarversammlung vom 25. April 1992 in Frankfurt
2. Wahl zweier Kassenprüfer
3. Bericht des Sprechers
4. Festlegung der Tagesordnung
5. Berichte aus den Fakultäten/Fachbereichen
6. (a) Kassenbericht (gem Satzung § 8 (2))
    (b) Mitgliedsbeitrag (gem Satzung § 8 (1))
    (c) Entlastung
7. Wahlen für die Amtszeit 1.10.1993 ­ 30.9.1995
    (a) Sprecher (b) Beirat
7a. Ort der nächsten Plenarversammlung
8. Eingangsprüfungen der Hochschule in NC­Fächern
9. Memorandum zur Lage der Mathematik und Hochschullehrernachwuchs
10. Promotionsmöglichkeiten für FH­Absolventen
11. Fachkommission Mathematik
    (a) Verbesserung der Fachstudienberatung, Beratungspflicht nach dem Vordiplom
    (b) Anforderungen bei Diplomarbeiten
    (c) Initiativen, um Studierende zum früheren Arbeiten an der Diplomarbeit zu motivieren
12. HRK­Vorschlag zur Strukturierung des Studiums, Thesen des Wissenschaftsrates, Studienzeitverkürzung
13. Verschiedenes
14. Verabschiedung von Resolutionen (falls nicht schon bei TOP 9-12 erledigt)

Der Sprecher begrüßt als neue Mitglieder die Hochschulen Chemnitz (2.3.1993), Magdeburg (6.11.1992) und Passau (9.6.1992).

Der Sprecher begrüßt als Gäste:
Herrn K. Ring, Präsident der Universität Frankfurt,
Herrn F. Lorenz, Vorsitzender des Mathematisch - Naturwissenschaftlichen Fakultätentags. Herr Falko Lorenz wurde 1992 in Leipzig zum Vorsitzenden des MNFT gewählt. Der Sprecher gratuliert. In den Beirat des MNFT wurde Herr Boseck gewählt.
Frau B. Steiger, Hochschul­Rektoren­Konferenz,
Herrn W. Törnig, Deutsche Mathematiker­Vereinigung.

Grußworte

Herr K. Ring begrüßt die Teilnehmer der Plenarversammlung- auch als Vizepräsident der Hochschul­Rektoren­Konferenz. Die Anforderungen, die von der Politik und den Medien an die Universitäten herangetragen werden, sind sehr ernst zu nehmen. Dies betreffe besonders Forderungen nach Umstrukturierung von Studiengängen, Verkürzung der Bearbeitungszeit von Diplomarbeiten u.a.; diese würden oft mit einiger Oberflächlichkeit diskutiert, etwa wenn ``Verkürzung des Studiums'' oder ``Verringerung der Abbrecherquote'' als Werte an sich angesehen wrden. Die Universitäten sollten sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren: Forschung und wissenschaftsbezogene Ausbildung. Als Präsident der Universität Frankfurt berichtet Herr Ring kurz über deren Geschichte und deren heutige Probleme, insbesondere die Überfüllung in einzelnen Fachbereichen. Er verweist auf die Chancen einer Zusammenarbeit mit Industrie und Banken, die durch das Umfeld der Universität Frankfurt besonders naheliegt.

Herr W. Törnig überbringt Grüße des DMV-Vorsitzenden, Herrn Grötschel, und berichtet über Aktivitäten der DMV: Forschungsförderung, Gründung von Fachgruppen, neue Form der DMV­ Mitteilungen, Forschungsförderung durch das BMFT (für Angewandte Mathematik), gemeinsame AMS/DMV­Tagung in Heidelberg (1.-3.10.93). Weiter erwähnt er die stetige Zunahme der Anzahl der Mitglieder.

Der Sprecher dankt für die rege Beteiligung an dieser Plenarversammlung, für aktive Mitarbeit, Anregungen, und Resolutionsentwürfe einiger Dekane und Fachbereiche bei der Vorbereitung dieser Versammlung. Der Sprecher dankt weiter Herrn R. Tschiersch und anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe für die vielfältige Hilfe bei der Vorbereitung. Zur Erleichterung der Protokollierung bittet er die Versammlung um Genehmigung des Mitschnitts auf Cassette.

Der Sprecher stellt Beschlußfähigkeit fest.

TOP 1 Genehmigung des Protokolls der 17. Plenarversammlung vom 25. April 1992 in Frankfurt

Das Protokoll wird genehmigt. (Konsens)

TOP 2 Wahl zweier Kassenprüfer

Die vorgeschlagenen Herren Husler, Gießen, und Scheiba, Mainz, werden durch Akklamation bestätigt.

TOP 3 Bericht des Sprechers

1. Die letztjährigen Resolutionen zur Situation in den neuen Bundesländern und zur Situation in NRW wurden versandt. Die Reaktion war dürftig.

2. MNFT­Plenarversammlung Leipzig 11./12.6.1992, und Beirat des MNFT

3. Das vom Beirat erarbeitete Papier Flächenrichtwerte wurde mit der Einladung zur Plenarversammlung versandt. Zweck des Papieres ist es, bei Verhandlungen mit der eigenen Universität eine Kalkulationsgrundlage zu haben. Dieses Papier untermauert den von der KMathF (16.4.1988) empfohlenen Flächenrichtwert von 8.0 qm, der bei Serviceleistungen noch zu erhöhen ist.

4. Studien­ und Forschungsführer Mathematik. Der Sprecher bedankt sich bei allen Fachbereichen, die bereits einen Beitrag für den Studien­ und Forschungsführer erarbeitet haben. Er erwähnt, daß Herr Tschiersch die einführenden Bemerkungen zusammengestellt hat; es sei noch eine Überarbeitung nötig. Herr Tschiersch ergänzt, daß bisher 36 Beiträge eingearbeitet wurden, und bedankt sich insbesondere noch bei den Hochschulen, die in den letzten 14 Tagen vor der Plenarversammlung einen Beitrag geschickt hatten (und denen nicht schriftlich gedankt worden war). Er bittet weiter um die Nennung von Ansprechpartnern an den einzelnen Hochschulen. Schließlich weist er auf einige technische Aspekte hin (in den Beiträgen nur noch neue PLZ verwenden, Bestand der Bibl. nur für Fachbibl. Math. interessant, Zusendung der Beiträge kann per e­mail erfolgen). Herr Schwarz bemerkt, daß das Manuskript des Studien­ und Forschungsführers Ende 1993 fertiggestellt sein soll; daher werden die Hochschulen gebeten, ihre Beiträge, soweit noch nicht geschehen, bis spätestens Oktober 1993 zuzusenden. Es wird noch angemerkt, daß die Fachhochschulen nicht aufgenommen werden können.

5. Die ausliegende Liste der Kontaktpersonen soll bald an DMV und MNU weitergegeben werden.

6. In den durch G. Fischer neugestalteten Mitteilungen der DMV 1993/1 erschien ein Bericht über die letztjährige Plenarversammlung der KMathF. Der Sprecher hofft, daß dies auch künftig möglich sein wird. Er regt an, Stellenausschreibungen auch in den Mitteilungen der DMV zu veröffentlichen. Er erinnert die Fachbereiche daran, Informationen über Promotionen, Habilitationen, Berufungen, Ehrungen, ... Herrn G. Fischer, Düsseldorf, zukommen zu lassen.

7. Aus Präsidiums­Sitzungen der DMV. Das Projekt ``Fachinformation'', das die Plenarversammlung mehrfach beschäftigt hatte, wurde durch die Herren M. Grötschel, J. Lügger, W. Sperber in den DMV­Mitteilungen 2/1993 ausführlich beschrieben. Als Problem bleibt die Etatisierung der Fachinformation. - Die DMV sieht gute Chancen, daß die Bewerbung für den ICM­ Kongreß 1998 (Berlin) erfolgreich sein wird. Herr J. Winkler und Herr M. Aigner haben die Ausarbeitung der Bewerbungsbroschüre in die Hand genommen. - Pressebeauftragter der DMV wurde Herr Vollrath; empfohlen wird, die Öffentlichkeitsarbeit in der lokalen Presse voranzutreiben. - Herr Jäger hat zu Spenden für das ``Leonhard­ Euler­Stipendium'' aufgerufen; es soll Studierenden aus den GUS­Ländern ein Verbleiben im Heimatland ermöglicht werden. (Konto: DMV, Albertstr. 24, 79 104 Freiburg i. Br., Volksbank Freiburg, BLZ 680 900 00, Konto 6955002. Vermerk: Spende Leonhard­Euler­Stipendium.) Aus Finanzgründen ist eine Reduktion der Anzahl der für die Heranbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses wichtigen DMV­Seminare nötig. - Der Bundesminister für Forschung und Technologie hat ein Förderprogramm ``Förderung von anwendungsorientierten Verbundprojekten auf dem Gebiete der Mathematik'' aufgelegt, allerdings mit sehr kurzer Fristsetzung. Zur Sprache kamen auch Härten für Hochschul­Lehrer in den neuen Ländern. Herr Reeken, Wuppertal, hat Kürzungen bei Bibliotheksmitteln und Preissteigerungen bei Zeitschriftenabonnements zum Anlaß genommen, aktiv zu werden. Der DMV­ Vorsitzende Herr Grötschel hat daraufhin Herrn Zimmermann, Braunschweig, gebeten, hierzu einen Artikel für die DMV­Mitteilungen zu verfassen. Das Problem soll zwischen DMV­Präsidium und den bei der ÖMG­Tagung in Linz anwesenden Verlagen erörtert werden.

8. Die Wiederbesetzung des durch das turnusgemäße Ausscheiden von Herrn Kirchgässner freiwerdenden Platzes im DFG­Senat geschieht auf Vorschlag der Universitäten.

9.Fakultätentag Informatik.

10. Der Fakultätentag Informatik (wie auch die KPhysF) erhebt regelmäßig statistische Daten; entsprechende Zahlen über
  1. Gesamtzahl der Mathematik­Studierenden
  2. Anzahl der Studienanfänger
  3. Anzahl der VordiplomPrüfungen, DiplomPrüfungen
  4. Anzahl der LehramtsPrüfungen
  5. Anzahl der Promotionen, Habilitationen
wären für die KMathF nützlich, andererseits für alle Beteiligten arbeitsintensiv. Ein Meinungsbild zeigt, daß die Plenarversammlung im Zweifel ist, ob der Aufwand der Erhebung den Nutzen dieser Zahlen rechtfertigt.

11. Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst hat eine Strukturkommission zur Hochschulentwicklung unter dem Vorsitz von H.­P. Grotemeyer eingesetzt. Zielvorstellungen des HMWK sind: ...die Hochschulen sollen für die Studienbewerber möglichst offengehalten werden. Struktur und Umfang des hessischen Hochschulsystems sollen mit dem Ziel überprüft und optimiert werden, Studienangebote bereitzustellen, die der Nachfrage nach Studienplätzen und dem Qualifikationsbedarf von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gerecht werden. ... Lehre und Forschung an den Hochschulen ... sollen stärker zur ökonomischen, sozialen, kulturellen, ökologischen und demokratischen Entwicklung des Landes beitragen.

12. Die HRK-Jahresversammlung 1993, Erlangen, 9.-11.5.1993, stand unter dem Thema Standortfaktor Hochschulforschung. Die Präsidentin der KMK, Steffie Schnoor, bemerkt: Mit Recht richten sich die Erwartungen der Öffentlichkeit gegenwärtig auf eine quantitative und qualitative Verbesserung der Lehre und der Ausbildung ... Ich denke, wir stimmen darin überein, daß es ohne entschlossene Strukturreformen, auch an den Hochschulen, keine Bereitschaft in Politik und Öffentlichkeit geben wird, den Universitäten mehr Mittel zur Verfügung zu stellen. ... Der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, Rainer Ortleb, betont: Deutschland ist besonders angewiesen auf den Faktor ``Humankapital''. Das Forschungssystem in Deutschland hat sich national und international grundsätzlich bewährt. Der weitere Aufbau der Bildungs­ und Forschungsstruktur in den neuen Ländern hat Priorität. Er verspricht Einsatz für angemessenen Mittelzuwachs bei der DFG. Er verweist auf die geänderten internationalen Rahmenbedingungen in Europa. Rektor Jasper, Erlangen, stellt fest: Umso besorgter registrieren wir jedoch, daß die gegenwärtige Ebbe in den öffentlichen Kassen und die Prioritätensetzungen der Politik unsere Forschungsfähigkeiten bedrohen. Diese Äußerungen deuten den auf den Universitäten lastenden politischen Druck an.

13. Die MNU­Hauptversammlung fand am 4. April 1993 in Berlin statt. Herr Boseck hat als Vertreter der KMathF gastweise teilgenommen und berichtet:

  • Es wurde ein noch nicht endgültig formuliertes sog. '' Berliner Papier`` diskutiert, das sich mit Fragen der Stundentafel beschäftigt. 14. Entwicklungen in NRW und Schleswig­Holstein. Herr Lorenz berichtet, daß in NRW angeblich geplant sei, die Eckdaten für das Studium (z.B. 8 Semester Regelstudienzeit + 1 Semester für die Diplomarbeit in allen Fächern) bereits in einem Gesetz festzuschreiben. Der Gesetzentwurf sei bislang allerdings nicht öffentlich bekannt.

    Herr Höhl berichtet über einen Referentenentwurf zur Novellierung des Landeshochschulgesetzes in Schleswig­Holstein, der folgendes beinhaltet:

    Außerdem sei eine Verordnung über die Lehrverpflichtung von Hochschullehrern geplant. Unter anderem finde man dort: Veranstaltungen außerhalb des ''notwendigen Lehrangebots`` ( ''Mindestlehrangebots``) können nur dann auf das Deputat angerechnet werden, wenn der Fachbereich das ''notwendige Lehrangebot`` erfüllt. Ähnliche Entwürfe gibt es auch in Mecklenburg­Vorpommern und in Sachsen. Frau Steiger betont, daß all diese Punkte auch in einem Entwurf der Vorbereitungskommission für den ''Bildungsgipfel`` (Sept./Okt. 1993 in Bonn) enthalten sind, darüberhinaus sei auch eine individuelle Lehrdeputatskontrolle vorgesehen.

    TOP 4 Festlegung der Tagesordnung

    Die zu Beginn der Sitzung verteilte Tagesordnung wird um einen Punkt 7a. Ort der nächsten Plenarversammlung ergänzt. Konsens.

    TOP 5 Berichte aus den Fakultäten/Fachbereichen

    Zur Abkürzung dieses Punktes hat der Sprecher den Fachbereichen freigestellt, Berichte in schriftlicher Form abzugeben. Einige frühzeitig schriftlich eingegangene Berichte wurden am 11. Mai an die Dekane versandt. Diese Berichte sind dem Protokoll als Anlage beigefügt. Der Sprecher bittet die Vertreter der Fachbereiche um einen kurzen Bericht. Vorab sei bemerkt, daß Herr Cromme den Beitritt des Fachbereichs Mathematik der Universität Cottbus zur KMathF erklärt hat.

    TH Aachen: Nach Berechnung des Ministeriums kürzeste Studienzeit, gleichauf mit Siegen. - Nach Unstimmigkeiten mit dem Ministerium, die Qualität von Bewerbern auf eine C4­Stelle betreffend, wurde eine Berufungsliste der Informatik schließlich doch in ihrer ursprünglichen Form bedient.

    U Augsburg: Promotionsrecht für FH­Absolventen: Nötig sind ein sehr guter Abschluß, Vorsprache bei zwei HL der Universität, Betreuung muß gewährleistet sein und eine Diplom­ähnliche Prüfung wird verlangt. -Breit angelegtes Graduiertenkolleg. - Studienzeit weit über 10 Semestern. - Einführungsveranstaltung für Hauptstudium geplant.

    Humboldt­U Berlin: Personalübernahme ist nicht vollständig erfolgt. - Studentenzahlen stabil. - Durch Einführung des 13. Schuljahres im Osten voraussichtlich wenige Studienanfänger im WS. - Graduiertenkolleg ( ''Analysis und Geometrie``) und SFB zusammen mit TU Berlin. - Prüfungs­, Promotions­ und Habilitationsordnung wurden verabschiedet. - Probleme mit Regelstudienzeit. - Großer Anteil an Lehrerausbildung.

    TU Berlin: Liegt schriftlich vor. - Zusatz: Probleme mit Promotionsrecht von FH­Absolventen.

    U Bielefeld: Das math. Leben ist gut entwickelt. - SFB ''Diskrete Strukturen in der Mathematik``; Graduiertenkolleg '' Mathematik``; Forschungsschwerpunkt ''Mathematisierung`` zusammen mit Biologen, Chemikern, Informatikern, Physikern, Wirtschaftswissenschaftlern. - Ähnliche Klagen wie TU Berlin. - Die Lehre könnte durch mehr Hilfskraftmittel wesentlich verbessert werden.

    U Bochum: Zu große Übungsgruppen, insbesondere bei Ingenieursstudiengängen. - Studiengang Bachelor soll eingeführt werden, aber wie? - Sehr viele Gäste aus dem ehemaligen Ostblock bedingen Raumprobleme.

    U Bonn: Nachwuchswissenschaftler des Instituts bekamen weder Eingangsbestätigung ihrer Bewerbungen um ausgeschriebene Stellen noch Nachricht über den Ausgang des Berufungsverfahrens. Dies sollte anders gehandhabt werden. - Schlechte Lage der Bibliothek, gemildert durch die ''Bonner Mathematische Gesellschaft``. - Max­Planck­Institut verzeichnet J. Manin und G. Faltings als Zugänge.

    U Bremen: Ein Graduiertenkolleg ist angelaufen. Anstieg der Zahl der Lehramtsstudenten (143 Anfänger im WS 92/93) auf 470; 260 Diplomstudenten. Geplant wird die Einrichtung eines Schwerpunktes Techno­Mathematik. HiWi­ und Bibliotheksmittel sind sehr beschränkt.

    TU Clausthal: Von 10 Professoren müssen derzeit 5 ersetzt werden (2 Berufungsverfahren sind bereits abgeschlossen). - Preise des Stifterverbandes der deutschen Wissenschaften für Absolventen wegen kurzer Studienzeiten.

    TU Cottbus: Die TU Cottbus wurde vor 2 Jahren gegründet; Diplom­, Promotions­ und Habilitationsordnungen in der math.­naturwiss. Fakultät wurden verabschiedet. Forschungsschwerpunkte sind Numerik, Ingenieur­Mathematik, Wiss. Rechnen. Die TU Cottbus erklärt ihren Beitrit zur KMathF.

    TH Darmstadt: Schriftlicher Bericht. - Ein neuer Studiengang Techno­Mathematik wurde eingerichtet.

    U Dortmund: Reduktion von Service­Leistungen auf Grund von Beschlüssen verschiedener Fakultätentage (z.B. Elektrotechnik und Maschinenbau).

    TU Dresden: Von den ausgeschriebenen 14 C4 und 11 C3-Stellen sind bis auf 2 C3-Stellen alle besetzt worden. Probleme bei Stellen für Wiss. Mitarbeiter. Ein Antrag auf einen Studiengang Techno­Mathematik ist noch nicht genehmigt. Die Studienpläne sind noch nicht bestätigt, da das Ministerium eine Studiendauer von 8 Semestern und eine 6-monatige Bearbeitungszeit für Diplomarbeiten wünscht.

    U­GH Duisburg: Ähnliche Probleme wie in Dortmund. Probleme bei der Zusammenarbeit mit dem Ministerium.

    U Düsseldorf: Stellensperre von 12 Monaten auch für teilgenutzte Stellen. Ähnliche Probleme wie an anderen Hochschulen in NRW. Die Gründung zweier neuer Fakultäten birgt die Gefahr des Abzugs von Stellen.

    U Eichstätt: Schriftlicher Bericht.

    PH Erfurt­Mühlhausen: Gute Aussicht, in die zu gründende Universität Erfurt aufgenommen zu werden. Beginn der Besetzung von Stellen nach abgeschlossener Evaluierung.

    U Erlangen­Nürnberg: Relative Stabilität; Reform der Studienordnung. 30.000.­ DM Einsparung beim Zeitschriften­Etat wurden notwendig.

    U Frankfurt am Main: Nach langer Zeit wurde eine C4­Stelle Stochastik mit Herrn Wakolbinger besetzt, die Liste für eine C4­Professur Didaktik wurde verabschiedet. - Unzureichende Ausstattung mit Wiss. MA wird durch ein ''rotierendes Loch`` notdürftig geflickt. - DiplomPO und Stud.O. wurden genehmigt, ebenso die StO für das Lehramt an Gymnasien (Universitätsin­ tern). - Die ZwischenPO der naturwiss.­mathematischen FBe wurde schließlich genehmigt. - Leibniz­Preis für C. P. Schnorr.

    TU­Bergakad. Freiberg: Ende der personellen Erneuerung: Von 12 Professuren sind 10 besetzt worden und 2 Rufe ergangen. Alle Mitarbeiterstellen konnten besetzt werden. - 100­Jahrfeier des Math. Instituts 1992. Die FB­Bibliothek ist mit 36 m2 äußerst beengt. Studienordnungen sind noch nicht bestätigt, ein Graduiertenkolleg ist geplant. Ein neues Gesetz in Sachsen bringt möglicherweise Fakultäten und Institute (keine Fachbereiche mehr).

    U Freiburg i. Br.: Das Graduiertenkolleg ``Menschliche und maschinelle Intelliganz'' hat die Arbeit aufgenommen. Das Ministerium drngt auf Straffung des Studiums und Festschreibung einer 6-monatigen Bearbeitungszeit der Diplomarbeit. Z.Zt. laufen 5 Berufungsverfahren.

    U Gießen: Gemeinsam mit dem FB Humanmedizin ist ein Studiengang ``Medizinische Informatik'' geplant.

    U Göttingen: Eine Fragebogenaktion der Universität zur Qualität der Lehre ist geplant.

    U Greifswald: Die Personalfragen wurden geklrt: Von 12 Professuren (6 C4, 6 C3 ) wurden 11 durch bernahme besetzt und eine C4-Stelle für Informatik neu besetzt. Die Übernahme der Wiss. Mitarbeiter ist abgeschlossen (unter 10% Entlassungen). Geringe Studentenzahlen. Prüfungsordnungen sind nur vorläufig. Noch keine Neuwahl der Universitäts­Gremien. Engpässe im Bibliotheksbereich: Abbestellung russischer Zeitschriften ist geplant.

    FernU­GH Hagen: Schriftlicher Bericht.

    U Halle­Wittenberg: 11 C4, 10 C3-Stellen, davon 2 C4, 2 C3 im Bereich der Informatik. 6 Professoren sind berufen. Ein Abbau von Mitarbeiterstellen ist erforderlich (von 125 auf 85 bis zum 1.1.96). Promotions­ und Habilitationsordnung wurden vom FB verabschiedet.

    U Hamburg: Antrag auf jährliche Zulassung liegt beim Ministerium. Neufassung der Studienordnung wird diskutiert. Verstärkung des Tutorenprogramms um 100% im Jahre 1992.

    U Hannover: Schriftlicher Bericht. Demnächst wird neues Hochschulgesetz in Niedersachsen erwartet.

    U Hildesheim: Die Zahl der Lehramtsstudenten und der Informatikstudenten mit Vertiefungsfach Mathematik hat stark zugenommen. Die Genehmigung des Studiengangs Wirtschaftsmath. ist noch nicht erfolgt. Eine C4-Professur für Wiss.Rechnen konnte aus kapazitären Gründen nicht ausgeschrieben werden. Es wurde eine Fiebiger­Professur für Theoretische Informatik zugebilligt, die nur mit einer Frau besetzt werden darf. Aussetzung der Ausschreibung mit der Bitte um Klärung der Frage, ob eine solche Bedingung nicht gültige Rechtsnormen verletzt.

    TU Ilmenau: Von ehemals 12 Professuren sind 8 besetzt und eine weitere ausgeschrieben worden. 3 Stellen sind z.Zt. aus Kapazitätsgründen gespert. Im WS 91/92 gab es 15 immatrikulierte Studenten. Ein Abbau bei Mitarbeiterstellen ist zu erwarten. Finanzmittel für Werbung stehen nicht zur Verfügung.

    U Jena: Schriftlicher Bericht.

    U Kaiserslautern: Das Berufungsverfahren für eine neue C3-Professur ``Computeralgebra'' läuft. Ein Institut für Computeralgebra (gemeinsam mit den FBen Informatik und Elektrotechnik in Kaiserslautern und den FBen Mathematik und Informatik in Saarbrücken) wird geplant. Eine Ringvorlesung, in der die Professoren ihr Arbeitsgebiet (einschl. Abwicklung von Diplomarbeiten) darstellen, hat begonnTU München:en.

    U Karlsruhe: 10­jähriges erfolgreiches Bestehen der Studiengänge Techno­ und Wirtschafts­Mathematik. Die Diplomstudenten verteilen sich zu je ca. 1/3 auf Techno­, Wirtschafts­ und Diplom­Mathematiker. Die Einrichtung eines Instituts für Wiss. Rechnen ist genehmigt.

    U­GH Kassel: Probleme bei Wiederbesetzung der Professur ``Wille''. Verwaltung und Ministerium erwägen, freiwerdende Professorenstellen in wiss. Mitarbeiterstellen umzuwandeln. Steigende Lehramtsstudentenzahlen, konstante Zahlen bei Diplomstudenten. Kürzung des Bibliotheks­Etats. Besetzung einer C4-Stelle für Umweltsystemanalyse. Ausbau des Studiengangs Informatik und des FBs Informatik.

    U Kiel: Beengte Raumsituation. Hilfskräfte stehen nur noch im Grundstudium zur Verfügung. Das Institut für Informatik und Praktische Mathematik soll an die vor zwei Jahren gegründete technische Fakultät angegliedert werden. Auf Grund von Rahmenbeschlüssen der Physik wurde der Anteil der Mathematik auf drei Semester im Grundstudium zurckgedrängt. Probleme bei der Genehmigung der Diplomstudienordnung. Vom Ministerium werden 9 Semester Studiendauer und eine 6-monatige Bearbeitungszeit für die Diplomarbeit vorgegeben.

    U Köln: Versuch, die Dauer von Stellensperren von der Verweildauer des letzten Stelleninhabers abhängig zu machen, um so die von der Universität Düsseldorf geschilderten Probleme zu mildern.

    U Konstanz: Neugeschaffene C4­Professur mit Herrn Racke besetzt. - Einrichtung des Nebenfachs Informatik. - 3 C4­Stellen ausgeschrieben, viele Bewerber.

    FH Leipzig: Schriftlicher Bericht.

    U Leipzig: Personeller Aufbau (mit wesentlichen Reduzierungen gegenber 1989) im wesentlichen abgeschlossen. Viele wiss. Mitarbeiter besitzen allerdings nur vorläufige Arbeitsverträge. - Jede zweite freiwerdende Stelle soll gesperrt werden. - Probleme mit Regelstudienzeit (8 Semester sollen eingeführt werden).

    TU Magdeburg: Schriftlicher Bericht. - Weitere Ergänzungen: Graduiertenkolleg mit Mechanikern; Mathematiker erhalten ca. 1100,­ DM Stipendium, Ingenieure ca. 1500,­ DM. - Abbau der Mathematikausbildung von Ingenieuren. - Wirtschaftsmathematik wurde aufgebaut (35% Wirtschaft, 10% Informatik, 55% Mathematik), Zulassungsbeschränkung auf 25 Studenten.- Probleme mit HL bisherigen Rechts (es können nur 25% des bisherigen Hochschulpersonals berufen werden).

    U Mainz: Nichts Neues.

    U Marburg: Es gab einen Versuch, über haushaltsrechtliche Maßnahmen die FB­Bibliothek aufzulösen und der Uni­Bibliothek einzugliedern. - Starker Anstieg der Studentenzahlen.

    TU München: Bewerbungsfrist für die Wiederbesetzung des Lehrstuhls von Prof. Thoma läuft am 30.6.93 ab.

    U Münster: Sehr hohe Auslastung. - Graduiertenkolleg ''Alg. Geometrie und Zahlentheorie``. - Schwierigkeiten mit Rektorat und Ministerium bei Wiederbesetzungen (''Innovativität in der Mathematik nicht sichtbar``). - Zwiespältige Erfahrungen mit Nebenfach Informatik. --- Hilfskraftmittel werden mit Hilfe eines ''Fachgruppenfaktors`` ermittelt, kaum Kontrolle über Verwendung der HiWi­Mittel.

    U Oldenburg: Schriftlicher Bericht.

    U Osnabrück: Studiengang ''Angewandte Systemwissenschaften``. - Diplomthemenführer (evtl. bis Ende des Jahres fertig) und Einführungskurs ''Wie schreibe ich eine Diplomarbeit?`` geplant. - HiWi­Mittel sind generell zu niedrig.

    U­GH Paderborn: Keine Stellensperrung wegen hoher Auslastung. - Erste Absolventen im Studiengang ''Technomathematik``.

    U Regensburg: Schriftlicher Bericht.

    U Rostock: Schriftlicher Bericht.

    U­GH Siegen: Die Gebäude der freigewordenen Bundeswehrfachschule werden wahrscheinlich der Universität zugeschlagen, wovon die Mathematik profitieren könnte.

    U Stuttgart: Trotz Sonderförderungsprogramm groe Sorgen wegen Diskrepanz Personalausstattung - Lehrverpflichtung. - Neues Verfahren zur Verteilung der HiWi­Mittel: Ein Teil der Mittel wird auf speziellen Antrag nach speziellen Kriterien kurzfristig vergeben, was zum ''Wurstschnappen`` führt. - Stundenzahlen Mathematik in den Ingenieurwissenschaften werden heruntergefahren. - Graduiertenkolleg mit Ingenieuren seit 3 Jahren (jetzt erste Doktoranden), gut ausgebildete Kandidaten für dieses Kolleg nehmen ab. - Neue C4­Stelle im Institut für Computeranwendung geschaffen. - C4­Stelle Differentialgeometrie wird besetzt. - Berufungskommission für weitere C4­Stelle (Zahlentheorie, Diskrete Mathematik, Harmonische Analysis) eingerichtet.

    U Trier: Probleme mit Studienzeitverkürzung. - Probleme bereitet die Aufteilung der Haushalts­ mittel auf verschiedene Töpfe. -Konzept zur Einführung von Lehramtsstudiengängen aufgeschoben. - Mathematische Informatik mit vom Ministerium genehmigter PO hat die Arbeit aufgenommen. - Bei Beantragung von Forschungssemestern muß der FB die ordnungsgemäße Erfüllung des Lehrauftrages bescheinigen, sämtliche ausgefallenen oder vertretenen Veranstaltungen müssen dem Dekanat und der Uni­Spitze gemeldet werden.

    U Tübingen: Maßnahmen zur Studienzeitverkürzung werden auf Erlaßebene durchgesetzt. DiplomPO und Studienpläne mit Regelstudienzeit 8 Semester + 1 Semester und 160 SWS sind bis Mitte Juni vorzulegen.

    U Ulm: Im Land BW werden im Rahmen des Fiebiger­Programms kw­Stellen landesweit gesammelt und den Universitäten zurückgegeben.

    U Würzburg: 3er Liste für ausgeschriebene C4­Stelle Geometrie wurde von der Kommission erstellt. - In den nächsten beiden Jahren werden 3 C4­Stellen frei, wodurch große Engpässe zu befürchten sind.

    Innerhalb der Berichte wurde verschiedentlich angeregt, den TOP ''Berichte aus den Fakultäten/Fachbereichen`` neu zu strukturieren. Über Herrn tom Diecks Vorschlag

    Es sollen im vorhinein von allen Mitgliedsfachbereichen schriftliche Berichte abgegeben werden. Der Beirat der KMathF ordnet die Beiträge und stellt die wesentlichen Probleme von allgemeinen Interesse zur Diskussion.

    besteht Konsens.

    Es folgt eine 35­minütige Pause.

    TOP 6 Kassenbericht; Mitgliedsbeitrag; Entlastung

    Der Sprecher gibt den Kassenbericht.

    27. März 1992Bestand 5.600,69
    27.3.-31.12.92AusgabenGebühren   30,00
    Plenarversammlung 374,00
    Reisekosten 987,29
    Gesamt­Ausgaben1.391,29
    Einnahmen300,00
    31.12.1992Bestand 4.509,40
    1.1.-16.5.1993AusgabenGeb.,Pressesp. 85,50
    Reisekosten 1.003,70
    Gesamt­Ausgaben1.089,20
    Einnahmen1.800,00
    16. Mai 1993Bestand 5.220,20

    Der Sprecher betont, daß 1993 noch Ausgaben ausstehen (Plenarversammlung 1993; Reisekosten).Eine Änderung des Mitgliedsbeitrags (DM 30,-- pro Jahr) ist derzeit nicht erforderlich.

    Herr Husler berichtet, Herr Scheiba und er hätten die Unterlagen geprüft; sie beantragen die Entlastung des Sprechers. Konsens.

    TOP 7 Wahlen für die Amtszeit 1.10.93-30.9.95

    (a) Sprecher: Der Sprecher bittet, von seiner Wiederwahl abzusehen; er bietet an, seinem Nachfolger zur Hand zu gehen. Seiner Ansicht nach sollte das Amt des Sprechers regelmäßig wechseln, damit mehr Universitäten involviert werden und der Einfluß der Konferenz der Mathematischen Fachbereiche stärker wird. Er berichtet, daß sich die Suche nach einem Nachfolger als schwierig erwies; Befragte hätten (mit guten Gründen) leider abgesagt. Einer der Befragten habe vorgeschlagen, Herrn Winkler als Sprecher für die nächste Amtsperiode zu nominieren. Herr Winkler wäre (wegen des Berliner ICM­Kongresses aber nur für zwei Jahre) auch dazu bereit. Als früherer Sprecher der Konferenz der Mathematischen Fachbereiche sei er ein sehr geeigneter Kandidat. Von den Anwesenden kommen keine weiteren Wahlvorschläge. Es wird geheime Wahl durchgeführt; dabei kann ein beliebiger Name auf den ausgeteilten Wahlzettel geschrieben werden.

    Während des Wahlvorgangs bittet der Sprecher in Vorwegnahme von TOP 7a Ort der nächsten Plenarversammlung um ein Meinungsbild, ob die nächste Plenarversammlung in Berlin oder erneut in Frankfurt am Main stattfinden soll. Für Berlin und Frankfurt plädieren jeweils etwa 17 der Anwesenden; es gibt viele Enthaltungen. Eine Entscheidung wird nicht getroffen.

    Geheime Wahl ergibt: Von 52 abgegebenen Stimmen erhält Herr Winkler 48, Herr Wendland eine, 2 Enthaltungen, eine Nein­Stimme. Herr Winkler ist damit gewählt und nimmt die Wahl an.

    (b) Beirat: Nach Abschluß von TOP 8 wird die Wahl fortgesetzt. Ab 1.10.1993 wird Herr Schwarz stellvertretender Sprecher (und gehört somit dem Beirat an); Herr Alefeld scheidet dann aus dem Beirat aus. Herr Schwarz schlägt vor, die Herren Boseck und Lorenz für den Beirat wiederzuwählen; für den Platz von Herrn Winkler schlägt er Herrn Wolfgang Weil (Karlsruhe) vor. Herr Lorenz schlägt Herrn Höhl vor; dieser möchte allerdings nicht kandidieren. Es wird wiederum eine geheime Wahl durchgeführt, dabei dürfen auf den Wahlzettel drei beliebige Namen geschrieben werden. Während die Herren Kohlenbach und Meinert die Wahlzettel einsammeln und die Stimmen auszählen - die Anwesenden sind mit dieser Vorgehensweise einverstanden, ein Wahlausschuß braucht auch hier nicht eingesetzt zu werden -, wird zu TOP 9 übergegangen.

    Geheime Wahl ergibt: Von 52 abgegebenen Stimmzetteln entfallen 49 Stimmen auf Herrn Boseck, 47 Stimmen auf Herrn Weil, 46 Stimmen auf Herrn Lorenz, 5 auf Herrn Höhl, je eine auf Herrn tom Dieck, Leutbecher, Schwarz. Damit sind die Herren Boseck, Lorenz und Weil gewählt.

    TOP 8 Eingangsprüfungen der Hochschule in NC­Fächern

    Während des Wahlvorgangs und der Stimmauszählung für die Wahl des Sprechers durch die Herren Kohlenbach und Meinert wird dieser auf Herrn Alefeld zurckgehende TOP behandelt. Herr Alefeld berichtet zunächst über den Hintergrund: Im vergangenen Jahr wurde einigen Universitäten in einigen Fachrichtungen mit NC freigestellt, ihre Studierenden selbst auszuwählen. Bei derartigen Eingangsprüfungen könne nur Schulwissen geprüft werden; hierfür eignen sich die Fächer Math., Deutsch und evtl. Sprachen. Es sei zu befürchten, daß auf die mathematischen Fakultäten dadurch enorme Zusatzaufgaben zukommen, die mit dem vorhandenen Personal nicht durchführbar seien. Hierzu liegt ein Resolutionsentwurf des Beirats vor:

    Resolution zu Zulassungstests und Eingangsprüfungen (Entwurf)

    Die Konferenz der Mathematischen Fachbereiche begrüßt Initiativen, in den einzelnen Fächern den Hochschulen die Auswahl der aufzunehmenden Studierenden selbst in die Hand zu geben. Die KMathF muß jedoch darauf hinweisen, daß eine Durchführung von hochschulinternen Eingangsprüfungen zur Feststellung der Studierfähigkeit, die sich auf Kernbereiche der Höheren Schule - also insbesondere auf Mathematik und Deutsch - stützt, den mathematischen Fachbereichen angesichts von Studienanfängerzahlen um 200.000 eine mit den derzeitigen personellen Ressourcen nicht zu bewältigende Belastung brächte. Dies gilt auch dann, wenn diese Eingangstests nur für Bewerber für zulassungsbeschränkte Fächer durchgeführt werden.

    Alternative I: Der Konferenz der Mathematischen Fachbereiche erscheint es besser durchführbar und auch sachbezogener, wenn die Auswahl der geeigneten Studierenden durch die betroffenen Fächer auf Grund der Studienleistungen im Laufe des ersten Studienjahres getroffen wird.

    Alternative II: Bei der Bereitstellung des benötigten zusätzlichen Personals muß sichergestellt werden, daß das Ziel einer hochschulinternen Überprüfung der Studierfähigkeit sichergestellt werden kann. Der Beirat neigt der Alternative I zu, diese Präferenz wird von vielen Anwesenden bekräftigt. Es beginnt eine lebhafte Diskussion. Zunächst wird bezweifelt, daß der erste Satz des Resolutionsentwurfs allgemeiner Konsens sei; Herr Höhl schlgt vor, diesen Satz zu streichen. Er betont, daß es um die Beurteilung der Studierfähigkeit in einem anderen Fach geht; man solle aus grundsätzlichen Erwägungen ablehnen, sich an der Eingangsprüfung für ein anderes Fach zu beteiligen. Herr Lorenz fordert, die Konferenz der Mathematischen Fachbereiche solle begrüßen, daß die Hochschulen die Auswahl der Stud. selbst treffen sollten; es werde damit nicht gesagt, daß dies nicht anhand des Abiturzeugnisses getan werden soll. - Herr Bröcker schlägt vor, die Resolution auf den Teil zu beschränken, der als ''Alternative I`` abgedruckt ist. Frau Steiger erinnert an den Zusammenhang zu den ''10 Thesen des MNFT`` (s. u.); es gehe nicht nur um NC­Fächer, sondern z.B. auch darum, die Überfüllung der Hochschulen zu stoppen, und es sei besser für die Hochschulen, nach ca. einem Studienjahr selbst eine Auswahl zu treffen, als später viele Studienabbrecher zu haben. Herr Wendland meint, daß in Mathematik ein Studienabbruch meist innerhalb der ersten 2-3 Semester erfolge und die Mathematik diesbezüglich ein ''Musterknabe`` sei. Auch in den Fächern, für die die Mathematik eine Service­Aufgabe übernimmt, sei bereits nach ca. einem Jahr sichtbar, ob ein Studierender die math. Anforderungen für sein Fach erfüllen könne. Daher hält Herr Wendland es für sinnvoll, etwa nach dem 2. Semester eine Teilprüfung durchzuführen. Herr Lorenz schlägt vor, abzustimmen. Herr Höhl äußert allerdings Bedenken, daß in der Alternative I anderen Fächern Vorschläge gemacht würden, wie diese ihre Eingangsprüfungen durchführen sollen. Die Frage sei, ob man nicht besser zum Ausdruck bringen solle, daß die math. Fachbereiche sowohl aus inhaltlichen wie aus fachlichen Gründen es nicht als ihre Aufgabe ansehen, an Eignungsprüfungen anderer ächer mitzuwirken. Herr Plaumann schlägt vor, im ersten Absatz einen Halbsatz zu ergänzen, der etwa ''... wenn unbedingt Zulassungsbeschränkungen erforderlich sind`` ausdrückt. Die folgende Abstimmung ergibt eine deutliche Mehrheit für den Resolutionsentwurf mit Alternative I (bei 3 Gegenstimmen und 7 Enthaltungen).

    TOP 9 Memorandum zur Lage der Mathematik und Hochschullehrernachwuchs

    Zunächst wird der Teilpunkt ''Memorandum zur Lage der Mathematik`` behandelt. Der Sprecher verweist auf das ''Memorandum zur Lage der Chemie``; er hielte es für nützlich, wenn Ähnliches auch für die Mathematik erstellt würde, und zwar vom Beirat der Konferenz der Mathematischen Fachbereiche in Zusammenarbeit mit DMV und GAMM. Herr Törnig hielte es für gut, zunchst mehr Zahlenmaterial zur Verfügung zu haben. Herr Winkler weist auf Schwierigkeiten hin - man wisse nicht, ob Inhaber zeitlich limitierter Stellen, die dann in die Wirtschaft oder Industrie gehen, noch als Hochschullehrernachwuchs zur Verfügung stehen. Es müßten Möglichkeiten geöffnet werden, befähigte Leute länger an der Universität halten zu können. In Anbetracht der derzeitigen hochschulpolitischen Diskussion und in Hinblick auf den bevorstehenden Bildungsgipfel mahnt Frau Steiger, wenn die Mathematik ein Memorandum erstellen wolle, sei dies nächstes Jahr wohl zu spät. Sie schlägt vor, daß die Konferenz der Mathematischen Fachbereiche im Grundsatz die Thesen des MNFT akzeptieren sollte und gleichzeitig den Beirat beauftragen sollte, ein ausführliches Memorandum für die nächste Sitzung vorzubereiten. Herr Dress weist darauf hin, daß die DMV eine Statistik über die zukünftige Entwicklung des Hochschullehrerabgangs bereits erarbeitet hätte. Die folgenden Grundsätze des MNFT wurden verteilt:

    Zehn Grundsätze des MNFT
    1. Um das Abitur als allgemeine Hochschulzugangsberechtigung auch in Zukunft nicht zu gefährden, müssen Deutsch, wenigstens eine Fremsprache, Mathematik und mindestens ein naturwissenschaftliches Fach mit einer angemessenen Stundenzahl bis zum Abitur studiert [unterrichtet] werden.
    2. Der MNFT fordert einhellig auch für die alten Bundesländer die Einführung der 12­jährigen Schulzeit bis zum Abitur. Das 13. Schuljahr kann bereits als Teil des Hochschulstudiums, oder - wenn notwendig - auch als Orientierungsphase an der Hochschule genutzt werden.
    3. Vor der Wahl eines Hochschulstudiums müssen die allgemeine und die fachspezifische Berufsberatung wesentlich verstärkt werden und für alle Abiturienten verbindlich sein.
    4. Für die Universitäten als den teuersten Bildungseinrichtungen der Bundesrepublik Deutschland muß das Prinzip der Qualität eindeutig den Vorrang vor Quantität haben. Um mit den Problemen der Überfüllung der Hochschulen, der hohen Abbrecherquoten und der zu langen Studienzeiten langfristig fertig zu werden, sind neben finanziellen Maßnahmen auch strukturelle Veränderungen durch die Hochschulen selbst notwendig.
    5. Für das Studium eines mathematisch­naturwissenschaftlichen Fachs sind im Hinblick auf die absehbaren Entwicklungen einschneidende Korrekturen notwendig: Die Hochschulen sind gefordert, innerhalb des ersten Studienjahres durch Klausuren (Kolloquien) die Begabung der Studenten für das gewählte Fach und damit für das Weiterstudium festzustellen. Studenten, die innerhalb dieser Zeit die Studienrichtung oder die Hochschule wechseln, sind nicht als Studienabbrecher zu betrachten.
    6. Novellierungen der Diplomprüfungsordnungen und der Studienordnungen müssen diese ''Orientierungsphase`` ermöglichen. Straffe Diplomprüfungs­ und Studienordnungen, die grundsätzlich das Studium in der Regelstudienzeit erlauben, können durch zeitlich befristete Termine für das Ablegen und die Wiederholbarkeit von Prüfungen sicherstellen, daß die realen Studienzeiten an die Regelstudienzeit von 10 Semestern herangeführt werden.
    7. Ein gut organisiertes, leistungsorientiertes Studium mit Studenten, die für das gewählte mathematisch­naturwissenschaftliche Studienfach begabt sind, und zeitlich befristete Prüfungszeiten sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine effektive Studienzeitverkrzung und damit auch für eine zahlenmäßige Entlastung der Hochschulen.
    8. Das differenzierte Ausbildungssystem der Bundesrepublik Deutschland erlaubt je nach Interesse und Begabung die Ausbildung sowohl zum wissenschaftlich als auch zum praxisorientierten Mathematiker oder Naturwissenschaftler. Hierbei kommt den Fachhochschulen mit ihren Kurzstudiengängen eine zunehmend wichtige Rolle zu.
    9. Kurzstudiengänge in Mathematik oder einem naturwissenschaftlichen Fach an Universitäten sind im Hinblick auf das Ausbildungsziel zu selbständigem wissenschaftlichen Arbeiten nicht möglich und im Hinblick auf die Bildungsaufgabe der Fachhochschulen auch nicht notwendig.
    10. Die gegenseitige Durchlässigkeit Hochschule/Fachhochschule verlangt, daß gute Fachhochschulabsolventen (Dipl.­Ing. (FH)) ein mathematisch­naturwissenschaftliches Studium an der Hochschule unter Anrechnung bisheriger Studienleistungen aufnehmen knnen. Sehr gute Absolventen können nach einer Vorbereitungsphase ohne Diplom zur Promotion an der Universität zugelassen werden.
    Herr Bröcker betont, er könne sich viele dieser Thesen nicht zu eigen machen und äußert erhebliche Bedenken: Herr Höhl fügt hinzu, auch er halte die Formulierung von These 6 für gefährlich, daß nicht klar sei, ob dort der Zeitraum, innerhalb dessen die verschiedenen Teilprüfungen abzulegen seien, gemeint ist, oder ob man sich zu einer Prüfung sptestens zu einem gewissen Zeitpunkt zu melden habe (und man andernfalls durchgefallen sei). Herr Lorenz erwidert, daß der Zeitraum, innerhalb dessen die verschiedenen Teilprüfungen abzulegen seien, gemeint sei. Herr Winkler weist darauf hin, daß diese Grundsätze als Kompromiß zwischen Mathematikern, Physikern, Chemikern, Biologen und Geographen anzusehen sind. Herr Schwarz bemerkt, es gehe u. a. darum, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Zeit, in der das Diplom gemacht wird, reduziert werden könnte. Herr Dierolf entgegnet, die math. Fachbereiche sollten die wenig argumentativ geführte Diskussion um die Verkürzung der Studienzeit nicht mitmachen. Herr Schwarz weist darauf hin, im Sinne der europäischen Einigung könne das schwierig werden. Herr Eschenburg macht den Vorschlag, dieses Thema nicht weiter zu behandeln, da sich gezeigt habe, daß über das MNFT--Papier kein Konsens bestehe. In bezug auf Herrn Bröckers Beitrag entgegnet Herr Enß, er lehne es ganz grundsätzlich ab, daß Mathematik für alle nicht mathematisch Interessierten im Abitur nutzlos wäre. Weiter unterstütze er eine 12­jährige Schulzeit. Sein Vorschlag ist, das Papier dem Beirat zur redaktionellen Überarbeitung zu übergeben; er bittet darum festzustellen, ob Grundkonsens über die ausgedrückten Tendenzen besteht. Auch Herr Dress ist dafür, daß Mathematik ins Abitur gehört. Von Herrn Wendland wird vorgeschlagen, bei einer eventuellen Abstimmung über die Grundsätze Punkt 2 auszuklammern. Herr Lorenz erinnert daran, daß die 10 Grundsätze auf der Beiratssitzung des MNFT in Münster verabschiedet wurden, und zwar von den Fachvertretern der Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Geowissenschaften. Würden die Mathematiker eine gegenteilige Stellungnahme abgeben, so wäre dies für die Stellung der Mathematik innerhalb des MNFT auerordentlich negativ. Er schließt sich Herrn Wendlands Vorschlag an, ohne den zweiten Punkt, und über Punkt 2 gesondert, abzustimmen. Herr Wendland weist ergänzend noch darauf hin, daß dies deswegen sinnvoll sei, da alle Punkte außer Punkt 2 die Math. bzw. die Hochschulen betreffen, während Punkt 2 eine ganz allgemeine Angelegenheit ist, zu der er sich als Vertreter seiner Fakultät nicht äußern möchte. Mit dem Papier, sagt Herr Cromme, könne er insgesamt ganz gut leben; mit Nachdruck setze er sich für eine Verkürzung der Schulzeit ein. Das Thema ''Kurzstudiengänge`` hält er für nicht ausgereift. Herr tom Dieck hingegen kann ''mit dem Papier überhaupt nicht leben``; er bezeichnet es als ein ''Sammelsurium von verschiedenen Dingen``.

    Im weiteren Verlauf wird der Vorschlag gemacht, die Thesen nicht zu verabschieden, sondern dem Fakultätentag nur mitzuteilen, daß darber eingehend diskutiert wurde.

    Frau Steiger stellt nun klar, wenn man von ''Studierbarkeit eines Lehrangebotes`` spricht, sei nicht gemeint, daß alle Studierenden innerhalb einer bestimmten Anzahl von Semestern fertig werden müssen, sondern daß die Hochschulen das Lehrangebot, die Studien­ und Prüfungsordnungen usw. so gestalten, daß die Studierenden in dieser Zeit fertig werden können. Sie schlägt vor, über die 10 Thesen einzeln abzustimmen, da einige wenige Punkte wohl keinen Widerspruch finden würden. Sie warnt noch einmal, daß die Plenarversammlung dem Fach Mathematik nichts Gutes tun würde, wenn sie jetzt überhaupt nichts dazu sagt; bis nächstes Jahr sei es zu spät. Herr Lorenz bemerkt, die Diskussion scheine sich im Kreis zu bewegen. Er greift Frau Steigers Vorschlag auf, These für These abzustimmen. Herr Schwarz äußert Bedenken: dies koste zu viel Zeit, und Zufalls­Mehrheiten für oder gegen einzelne Thesen halte er für schädlich. Der Vorschlag, die Diskussion zu beenden, ohne in ein Abstimmungsverfahren einzutreten, findet eine Mehrheit (etwa 29 Anwesende sprechen sich dafür aus, 6 wünschen eine Abstimmung). - Ein Memorandum zur Lage der Mathematik entfällt. - Dieser Teil des TOPs ist damit abgeschlossen.

    (a) Der Dekan der Hochschule Osnabrück, Herr Behncke, weist zum Punkte ``Hochschullehrernachwuchs'' auf folgendes hin: ''In den Jahren nach 2000 besteht ein erheblicher Erneuerungsbedarf für Hochschullehrer, der zum großen Teil aus Studenten rekrutiert werden muß, die jetzt ihr Studium beginnen. Andererseits verzichten immer mehr Studenten auf eine Hochschullaufbahn, weil die Industrie attraktivere Berufsperspektiven bietet, und weil an den Universitäten sehr gute Diplommathematiker und Promovierte kaum gefördert werden.``Der Sprecher betont, daß die Förderung sehr guter Diplommathematiker eine ureigenste Aufgabe aller Hochschullehrer ist, die diese auch gerne wahrnehmen. Die Plenarversammlung beauftragt nach einer längeren Diskussion einstimmig den Beirat, zusammen mit Herrn tom Dieck eine Resolution zu TOP 9 zu erarbeiten, die folgende Gesichtspunkte berücksichtigen soll.

    TOP 10 Promotionsmöglichkeiten für FH­Absolventen

    Dieser TOP geht auf einen Vorschlag des Dekans H. Behncke der Universität Osnabrück zurück. - Folgende Probleme unterschiedlicher Art müssen gesehen werden:
    (a)Promotion für einzelne qualifizierte FH­Absolventen,
    (b) Promotion an der Universität mit Arbeit, die von der FH angeregt wurde,
    (c)Generelles Promotionsrecht für FHs.
    Der Punkt wurde auch in verschiedenen Berichten aus den Fachbereichen angeschnitten. (Z.B. Regensburg: FH­Absolventen mit sehr guten Studienleistungen werden zur Promotion zugelassen, wenn sie an der Universität Studienleistungen erbringen, die den Anforderungen für das Diplom in Mathematik (einschließlich Diplomarbeit) entsprechen.)

    Die HRK hat mit Rundschreiben Nr.1170 vom 27.7.1992, 68pp, über ``Gesetzliche Bestimmungen und Regelungen von Universitäten zur Promotion von Fachhochschulabsolventen'' berichtet: ``... sind in der Mehrheit der BundesLänder in die Hochschulgesetze Bestimmungen aufgenommen worden, mit denen die Universitäten verpflichtet werden, in ihren Promotionsordnungen zu regeln, unter welchen Voraussetzungen besonders befähigte FH­Absolventen zur Promotion zugelassen werden.''

    Beispiele:
    Baden-Württemberg. In der Promotionsordnung soll geregelt werden, unter welchen Voraussetzungen besonders qualifizierte FH­Abs. zur Prom. zugelassen werden. Diese Zulassung darf nicht von der Teilnahme an einem Zusatz­, Ergänzungs­ oder Aufbaustudium abhängig gemacht werden.
    Bayern. Wie oben, nur 1. Satz.
    Berlin. ... Bestimmungen enthalten, wonach entsprechend befähigten FH­Abs. der unmittelbare Zugang zur Promotion ermöglicht wird. Die gemeinsame Betreuung von Promotionen durch Professoren ... d. Univ. und der FHs soll gefördert werden.
    Bremen. Der Senat kann einer anderen Hochschule im Rahmen der Weiterentwicklung des Hochschulwesens durch Rechtsverordnung das Recht zur Promotion verleihen.
    Nordrhein--Westfalen. ... wird zugelassen, wer ... (b) einen berufsqualifizierenden Abschluß nach einem ... Studium mit einer Regelstudienzeit von wenigstens sechs Semestern und daran anschließende, angemessene, auf die Promotion vorbereitende Studien in den Promotionsfächern ... nachweist.
    Sachsen. Sinngem ähnlich wie BW, und: ``Zu Gutachtern und Prüfern in Promotionsverfahren können auch HL von FHs und Kunsthochschulen bestellt werden.''

    Nach ausführlicher Diskussion des vorgelegten Resolutionsentwurfs verabschiedet die Plenarversammlung bei einer Enthaltung die folgende Resolution.

    Resolution zur Promotion von FH­Absolventen
    1. In Übereinstimmung mit dem MNFT wendet sich die KMathF strikt gegen ein eigenständiges Promotionsrecht für Fachhochschulen im Fach Mathematik. Ein solches ist in diesem Fache nicht erforderlich, da in Mathematik nur von wenigen Diplomanden eine Promotion angestrebt wird. Die in der Mathematik geübte Praxis, in einer Disseration neue, interessante mathematische Ergebnisse zu erzielen, stellt hohe Anforderungen an den Promovenden und beinhaltet das Risiko des Scheiterns.
    2. Die Promotion von einzelnen besonders qualifizierten FH­Absolventen an einer wissenschaftlichen Hochschule in Mathematik soll möglich sein. Voraussetzung hierfür sind Kenntnisse und Fähigkeiten in der Mathematik, die eine erfolgreiche Promotion in Mathematik unter Wahrung der bisherigen Standards wahrscheinlich erscheinen lassen. Die Fähigkeit zur wissenschaftlichen Arbeit muß in einem formalen Verfahren festgestellt werden. Dieses Verfahren und das Promotionsverfahren liegen in der Verantwortung der aufnehmenden Universität.
    3. In der Promotionsprüfung (bzw. der Disputation) muß auch ein Fachhochschul­Absolvent die von Absolventen wissenschaftlicher Hochschulen geforderten Kenntnisse nachweisen.
    4. Die KMathF macht darauf aufmerksam, daß - bei nicht vorhandener Diplomarbeit eines Fachhochschul-Absolventen - die Dauer der Promotion wegen mangelnder Einübung in das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Mathematik eine Promotion von FH­Absolventen eine erhebliche Zeitspanne bis zum Abschluß erfordern kann.
    5. Ein erfolgreicher Abschluß eines begonnenen Promotionsvorhabens kann für keinen Promotionswilligen garantiert werden.

    TOP 11 Fachkommission Mathematik

    (a) Verbesserung der Fachstudienberatung, Beratungspflicht nach dem Vordiplom
    (b) Anforderungen bei Diplomarbeiten
    (c) Initiativen, um Studierende zum früheren Arbeiten an der Diplomarbeit zu motivieren

    Im ''Konzept zur Entwicklung der Hochschulen in Deutschland`` hat sich das Plenum der HRK u.a. für den Abbau der Prüfungsrelevanz von Spezialisierungen im grundständigen Studium ausgesprochen. Zur Umsetzung wurden 4 Fachkommissionen für Mathematik, Anglistik, Architektur, BWL eingesetzt, in denen versucht werden soll, die fachspezifischen Gründe für unterschiedlich lange Studienzeiten zu analysieren, und Vorschläge zu entwickeln, die tatsächlichen Studienzeiten auf die Regelstudienzeiten zu reduzieren.

    Das Fach Mathematik wurde gewählt, weil es an der Schnittstelle Natur­/Geisteswissenschaften liegt und vielfältige Serviceleistungen erbringt.

    Die Mitglieder der Fachkommision Mathematik sind, neben Frau Steiger und Herrn Dr.Lange von der HRK, Frau Göttes, Bonn und die Professoren Barner, Kassel, Becker, Kaiserslautern, Boettcher, Chemnitz, Ferus, TU Berlin, Glaeske, Jena, Hübner, Gießen und Schwarz, Frankfurt (Vorsitz). 1. Sitzung: 26.4.93, Bonn, nächste Sitzung: 21.6. Kassel. Inzwischen ist noch Herr Jongen, Aachen, dazugekommen. Die Fachkommission hat folgende Punkte als möglicherweise studienzeitverkürzend diskutiert:

    1. Stärkung des Abiturs durch fünf Kernfächer Deutsch, Mathematik, Geschichte, moderne Fremdsprache, eine Naturwissenschaft, die bis zum Abitur verbindich vorzusehen sind.
    2. Reduktion der Schulzeit auf 12 Jahre.
    3. Grundstudium 80 SWS, davon 20 SWS für das Nebenfach.
    4. Vordiplomprüfung soll, ggf. in zwei Abschnitten, bis zum Vorlesungsbeginn des 5. Semesters abgeschlossen sein.
    5. Wiederholungsmöglichkeit bei Prüfungen und Prüfungsvorleistungen innerhalb eines Semesters.
    6. Orientierende Beratung durch Hochschullehrer (obligatorisch als Zulassungsvoraussetzung?).
    7. Verläßliche (und bekanntzumachende) Planung des Vorlesungsangebotes für das Hauptstudium.
    8. Diplomarbeit (einschließlich Einarbeitungsphase) in maximal zwölf Monaten.
    Die Plenarversammlung äußert nach kurzer Diskussion folgende Meinung:
    1. Mit großer Mehrheit (bei 2 Enthaltungen) wird die Stärkung des Aussagewertes des Abiturs gutgeheißen.
    2. Die Reduktion der Schulzeit auf 12 Jahre wird bei 2 Enthaltungen, 10 Gegenstimmen, 22 Ja­Stimmen empfohlen; einige Diskussionsbemerkungen meinten, die KMathF sollte sich in dieses Problem nicht einmischen.
    3. Die Aussage ``Grundstudium 80 SWS, davon 20 SWS für das Nebenfach.'' wird einstimmig befürwortet.
    4. Vordiplomprüfung sollte bis zum Vorlesungsbeginn des 5. Semesters abschließbar sein. (7 nein, 1 Enthaltung)
    5. Wiederholungsmöglichkeit bei Prüfungen soll innerhalb von 6 Monaten möglich sein. Bei Prüfungsvorleistungen kann dies nicht garantiert werden.
    6. Laufende (semesterweise) Beratung durch einen Hochschullehrer (Mentor) soll obligatorisch sein.
    7. Eine verläßliche (und bekanntzumachende) Planung des Vorlesungsangebotes für mehrere Semester im Hauptstudium ist schwierig machbar, zumal wenn die Rahmenbedingungen nicht konstant bleiben.
    8. Diplomarbeit (einschließlich Einarbeitungsphase) in zwölf Monaten. Damit hat die Plenarversammlung der KMathF der Fachkommission Hinweise und Hilfen für das weitere Vorgehen gegeben.

    TOP 12 HRK­Vorschlag zur Strukturierung des Studiums, Thesen des Wissenschaftsrates, Studienzeitverkürzung

    Der Einladung vom 5.4.93 lag ein Bericht über die HRK­Broschüre 75/1992 bei. Herr Behncke schreibt: Der FB Math. u. Informatik sieht die Entwicklung der deutschen Universitäten, insbesondere wie sie sich im ``Konzept zur Entwicklung der Hochschulen in Deutschland'' der HRK darstellt, mit großer Sorge. Die vorgeschlagene Aufteilung des universitären Studiums in ein ``grundständiges Studium'' und ein wissenschaftliches Aufbau- und Vertiefungsstudium für das Fach Mathematik erscheint ganz besonders problematisch.

    Resolutionsentwürfe des Beirates und aus Regensburg lagen aus. Eine ausführliche, sehr gut fundierte Stellungnahme von Herrn Höhl, Kiel, war kurz vor der Plenarversammlung versandt worden. Die Plenarversammlung bekräftigt die schon am 9. Mai 1987 in Münster gefaßte Resolution als nach wie vor aktuell:

    1. Die KMathF unterstützt alle Anstrengungen und begrüßt alle Fortschritte der Fachbereiche, eine reale Senkung überlanger Studienzeiten zu erreichen.
    2. Die KMathF hält eine Planstudienzeit von 10 Semestern für ein Mathematik­Studium unbedingt für erforderlich. Für die Diplomarbeitsphase soll dabei in der Regel 1 Jahr zur Verfügung stehen. Die Diplomarbeit in Mathematik ist nicht nur Prüfungsarbeit, sondern wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil der Ausbil­ dung; in der Diplomarbeitsphase soll der Stud. sich mit zunehmender Selbständigkeit in einen wiss. Teilbereich einarbeiten und dabei auch Erfahrungen sammeln, die ihm bei Problemlsungen seiner späteren Tätigkeit zustatten kommen.
    3. Die KMathF stellt fest, daß das Lehrangebot der mathematischen Fachbereiche generell so angelegt ist, daß ein Mathematik­Studium in 10 Semestern abgeschlossen werden kann. Sie weist aber darauf hin, daß zu der insgesamt zu langen Ausbildungszeit eine Reihe von Faktoren beitragen, auf welche die Fachbereiche keinen Einfluß haben. Die KMathF setzt sich dafür ein, daß die Zeiten Schule/Wehr­ und Zivildienst/Semesterbeginn so eingerichtet werden, daß eine möglichst frühe Aufnahme des Studiums ermöglicht wird.
    Dem Papier von Herrn Höhl stimmt die Plenarversammlung vollinhaltlich zu und empfiehlt dringend eine Veröffentlichung in der DUZ und in den Mitteilungen der DMV.

    TOP 13 Verschiedenes

    Es liegen keine Wortmeldungen vor.

    TOP 14 Verabschiedung von Resolutionen

    Dieser Tagesordnungspunkt konnte entfallen.

    Der Sprecher schließt die Sitzung um 19.55 Uhr.


    Schriftliche Berichte aus einzelnen Hochschulen für die Plenarversammlung der KMathF am 22. Mai 1993 in Frankfurt

  • Technische Universität Berlin
    1. Der Fachbereich Mathematik der TU Berlin sieht sich seit einigen Semestern dem Problem gegenüber, in den Lehrveranstaltungen des sogenannten Mathematik­Services für andere Studienrichtungen enorm gestiegene Studentenzahlen betreuen zu müssen, ohne daß er bisher seitens der Universität personelle Verstärkung erhalten hat. Dies wirkt sich besonders negativ in den Lehrveranstaltungen Mathematik für Ingenieure aus, bei denen in einzelnen Veranstaltungen die Teilnehmerzahlen von ca. 700 bis 800 auf derzeit ca. 1.600 angestiegen sind. Der Lehrbetrieb wird hier nur noch durch zusätzliche Lehrbeauftragte aufrechterhalten.

      Derzeit betreut der Fachbereich Mathematik in seinen Lehrveranstaltungen pro Jahr ca. 12.000 Studenten anderer Fachbereiche. Des weiteren studieren derzeit am Fachbereich Mathematik: 573 Studenten im Diplomstudiengang Mathematik, 400 Studenten im Diplomstudiengang Techno­ und Wirtschaftsmathematik, 157 Studenten mit Studienziel Lehramt, davon 91 Studenten mit Abschlußziel Studienrat.

      Die Neuimmatrikuliertenzahlen des letzten Jahres (SS 92 / WS 92/93) für die einzelnen Studiengänge des Fachbereiches Mathematik: Studiengang Mathematik 139 Studenten, Studiengang Techno­ und Wirtschaftsmathematik 106 Studenten, Lehramtskandidaten/Studienräte 35 Studenten, Lehramtskandidaten/Lehrer 34 Studenten.

    2. Der Fachbereich Mathematik leidet des weiteren unter einer gravierenden Unterversorgung mit Sachmitteln. Für die überwiegend anwendungsorientiert und rechnergestützt arbeitenden Wissenschaftlergruppen am Fachbereich Mathematik stehen derzeit Rechneranlagen im Werte von ca. 4 bis 5 Millionen DM zur Verfügung. Es werden pro Jahr ca. 2.500 Studenten am Rechner in verschiedenen Programmiersprachen bzw. in computerorientierter Mathematik, Numerischer und Praktischer Mathematik ausgebildet, zuzüglich der Betreuung der Studenten der Studiengänge Mathematik und Techno­ und Wirtschaftsmathematik am Rechner in vertiefenden Lehrveranstaltungen. Dem gesamten Fachbereich stehen jedoch lediglich DM 90.000,-- an investiven Mitteln für Reinvestitionen und Neubeschaffungen und DM 90.000,-- für Lehr­ und Forschungsmaterial, einschließlich der Betriebs­ und Wartungskosten für die Rechneranlagen, zur Verfügung.

      Auch die Mittel für die Bibliothek reichen trotz drastischer Reduzierung der Zeitschriften­Abonnements nicht aus, Monographien zu beschaffen. Die wichtigsten Zeitschriften konnten in den letzten zwei Jahren nur dadurch noch gehalten werden, weil der Fachbereich Mathematik seit zwei Jahren auf jegliche Dienstreisen und jegliche finanzielle Unterstützung von wissenschaftlichen Reisen verzichtet und sämtliche Dienstleistungen wie Kopienerstellung und Grundausstattung mit Geschäftsbedarf auf das unbedingte Minimum herabgefahren hat.

    3. Der Fachbereich Mathematik weist einen akuten Mangel an Personal zur Rechnerbetreuung aus. Hier besteht ein enormer Bedarf und die Gefahr, daß durch die Beschaffung von neuen Rechnern die Rechnerbetreuung immer schwieriger wird.
  • Technische Universität Cottbus

    In der Fakultät Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik der Technischen Universität Cottbus sind zum Wintersemester 1992/93 die Diplomstudiengänge Mathematik, Physik und Informatik eingeführt worden. Erstmalig werden die Anfängervorlesungen zur Analysis und zur Linearen Algebra im laufenden Studienjahr gehalten. Der Lehrkörper wurde 1992/93 stetig vergrößert. Die Berufungsverfahren werden vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg in harmonischer Zusammenarbeit mit dem Gründungssenat der TU Cottbus mit hohem Engagement aller Beteiligten zügig und verantwortungsvoll durchgeführt. In der Mathematik wurden Professor Dr. Ludwig Cromme von der Universität Göttingen für Angewandte und Numerische Mathematik und Professor Dr. Friedrich Sauvigny von der University of Wisconsin (USA) für Analysis ernannt. Im Bereich Algebra hat Herr Dozent Dr. Bernd Martin von der Humboldt­Universität einen Ruf nach Cottbus bereits angenommen. Herrn Priv.­Doz. Dr. Georg Bader vom Institut für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg wurde ein Ruf auf einen Lehrstuhl Numerische Behandlung Partieller Differentialgleichungen erteilt. Weitere Professuren für Statistik, Ingenieurmathematik und Optimierung sind ausgeschrieben.

    Alle Beteiligten, allen voran unser Gründungsrektor Herr Prof. Dr.­Ing. Dr. h. c. mult. Günter Spur von der TU Berlin, streben eine kontinuierliche, sachgerechte, verantwortungsvolle Entwicklung unserer Technischen Universität Cottbus zu einer Lehr­ und Forschungsstätte auf höchstem Niveau an. An der TU Cottbus sind alle Fakultäten eng miteinander verknüpft. Zusammenarbeit mit anderen natur­ und ingenieurwissenschaftlichen Fächern spielt deshalb eine große Rolle. Fachliche Schwerpunkte liegen in der Analysis, der numerischen und angewandten Mathematik und der Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik.

    Nicht zuletzt wegen der günstigen Betreuungsrelation von Student zu Dozent und guten Voraussetzungen für ein zügiges Studium ist ein Mathematikstudium in Cottbus sehr zu empfehlen. Unsere Studienangebote durch weitere Studiengänge wie z.B. Technomathematik bereichern zu können, bleibt Aufgabe und Hoffnung für die Zukunft.

  • Technische Hochschule Darmstadt

    Am 20.12.92 verlor der FB seinen Kollegen Eberhard Klingbeil, der nach schwerer Krankheit im 59. Lebensjahr, mitten aus seiner Arbeit heraus, verstarb. Die VW­Stiftung hat zugesagt (Herbst 1992), eine C4­Professur für wissenschaftliches Rechnen für 4 Jahre zu finanzieren. Nach Ablauf dieser Frist steht eine freiwerdende Stelle zur Verfügung. Dem FB wurde vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ein Preis verliehen, mit dem dieser auf FBe aufmerksam machen möchte, die eine hohe Anzahl von Studierenden mit kurzer Studienzeit aufzuweisen haben. Eine Anzahl von Studierenden soll einen Geldpreis von je 2.000.­ DM erhalten. Die Anzahl der Anfänger im WS 1992/93 ist leicht angestiegen, wobei einer Abnahme der Anfängerzahl im Diplomstudiengang eine Erhöhung der Zahl für das Höhere Lehramt gegenbersteht. Die Darmstädter Kollegen Fuchs und Ganter haben Rufe auf C4­Stellen (Saarbrücken bzw. Dresden) erhalten und diese angenommen. Frau Gabriele Seidl aus Rostock hat einen Ruf auf eine C2­Hochschuldozentenstelle in Darmstadt angenommen.

  • Universität Eichstätt

    Geplant ist die Einrichtung des Nebenfachs Informatik für den Dipl.Studiengang Mathematik mit zwei Lehrstühlen. Damit wäre Wirtschaftsmathematik als weiterer Studiengang realisierbar. Die Bibliotheksmittel wurden 1992 stark gekürzt und führten zu extrem eingeschränkten Erwerbsmöglichkeiten in Mathematik.

  • FernUniversität Hagen

    a) Die zwölfmonatige Sperrfrist für freigewordene Stellen gilt ab sofort auch für 3/4- bzw. 1/2-Stellen.

    b) Es bestehen Überlegungen der Informatiker und der Elektroingenieure für eine Umstrukturierung (d.h. Verringerung) des Stoffes und Veränderung des Prüfungssystems.

    c) Erfreulich ist die Erhöhung der Anzahl abgelegter Vordiplome.

    d) Preisanstieg und Mittelkürzungen zwingen zum Verzicht auf einige Zeitschriften.

    e) Der neue Kurs ''Mathematik für Ingenieure`` ist mit Erfolg angelaufen.

    f) Die Raumsituation ist schlecht, sehr viele Lehrgebiete sind - nicht zuletzt durch die Instal­ lation von Computern - sehr eingeengt.

    g) Der FB unterstützt die Stellungnahme des Hochschulverbandes und fordert wirksame Ma­ nahmen zur Wiedergewinnung der Studierfähigkeit.

  • Universität Hannover

    a)Baccalaureat: Nach ausführlicher Diskussion in den Gremien und Instituten des FBs hat der FBR beschlossen, das Thema zur Zeit nicht weiter zu behandeln.

    b) Promotion von Fachhochschulabsolventen: Eine Änderung der gemeinsamen Promotionsordnung für Mathematik und Naturwissenschaften wurde auf den Weg gebracht, nach der besonders qualifizierte Absolventen zur Promotion zugelassen werden können, wenn sie nach einem mindestens 2­semestrigen Studium an der Univ. Hannover Kenntnisprüfungen bestanden haben. Die Genehmigung ist noch nicht erteilt - es scheinen aber gute Chancen für eine Genehmigung zu bestehen.

  • Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Der Aufbau der Studiengänge, die Besetzung der Lehrstühle, die technische Ausstattung und die Vervollständigung des Bestandes der Bibliothek haben im letzten Jahre gute Fortschritte gemacht. Seit dem WS 1992/93 gibt es den Dipl.Studiengang Wirtschaftsmathematik. Im ersten Semester dieses Studiengangs sind 40 Stud. eingeschrieben. In Vorbereitung ist das Magisterstudium Mathematik/Informatik als Nebenfach. Für letzteres ist nicht an gesonderte Lehrveranstaltungen gedacht. (Die Möglichkeit, einen solchen Abschluß zu erwerben, entspricht dem Wunsch von Studenten des Magisterstudiums mit Hauptfach Psychologie oder Sprachwissenschaft, die häufig Methoden der Mathematik und Informatik benötigen (statistische Auswertungen, Sprachanalysen per Computer, u..m.).)

    Seit dem SS 1993 sind die folgenden neu eingeführten Lehrstühle besetzt worden: Praktische Informatik (C4, Jürgen Winkler), Programmiersprachen/Übersetzerbau (C4, Johannes Rührich), Rechnerarchitektur (C4, Werner Erhard) und Didaktik des Mathematik- und Informatikunterrichts (Bernd Zimmermann). Berufungsverfahren für Algebra (C4), Operations Research (C3) laufen, Praktische Informatik (Datenbanken, Informationssysteme, C4) und Technische Informatik (C3) sind in der Ausschreibung. Die Ausstattung mit moderner Rechentechnik hat einen groen Sprung nach vorne gemacht. Zwei PC-Pools (IBM und Siemens) stehen den Stud. zur Verfügung. Zur Zeit läuft der Probebetrieb für einen Work­Station­Pool (12­16 Geräte). Bis Mitte Mai werden sich auch die Arbeitsbedingungen (vorerst) der Professoren deutlich verbessern. Während bisher alle Angehörigen der Fakultät in Großraumbüros arbeiten mußten, stehen ab Mitte Mai neu eingerichtete Einzelzimmer im Universitätshochhaus zur Verfügung.

  • Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH)

    Die an der TH Leipzig im WS 1990/91 begonnene universitäre Ausbildung von Technomathematikern wird wie in allen anderen Studiengängen an der HTWK Leipzig zu Ende geführt. Die Ausbildung der zwei vorhandenen Matrikeln (ca. 20 Studierende) basiert auf der Studienordnung vom 9.1.1991 und der Prüfungsordnung vom 27.6.1991; sie wird von 9 habilitierten Professoren bestritten. Anwendungsfächer sind wahlweise Bauingenieurwesen, Elektrotechnik oder Informatik. Zusätzlich wird die Lehrveranstaltung Betriebswirtschaftslehre empfohlen und versucht, ein Praktikum von 6-8 Wochen zu organisieren.

  • Technische Universität ``Otto von Guericke'', Magdeburg

    Im Januar 1993 wurden vom Senat der TU Magdebrug die Errichtungsbeschlüsse der Fakultät f.Math. mit den 4 Instituten für Algebra und Geometrie, Analysis und Numerik, Mathematische Optimierung, Mathematische Stochastik bestätigt. Die Fakultät wird 9 C4- und 6 C3-Professuren besitzen. Im Juli/August 1992 wurden 5 Professoren neuen Rechts berufen (Christoph, Juhnke, Pieper, Tobiska, Weissbach); weiterhin sind 6 HL bisherigen Rechts (Girlich, Henning, Hollatz, Kremp, Richter, Schulz) und 4 habilitierte Mitarbeiter (Brösel, Kahle, Lube, Werner) tätig. Frau Prof. Bessenrodt vertritt vom 1.4.-30.9.93 die Professur für Algebra. (Berufungsverfahren läuft, ebenso für C4­Numerik. Professuren für Analysis, Math. Optimierung, Math. Stochastik sind ausgeschrieben, Bewerbungsschluß 30.7.93.)

    Bestätigte Studiengänge an der Fakultät für Mathematik sind Mathematik­Diplom (10 Sem.), Lehramt an Gymnasien (Fach Mathematik, 10 Sem.), Lehramt an Haupt­ und Realschulen (8 Sem.), Lehramt an berufsbildenden Schulen (affines Zweitfach Mathematik). Beantragt sind Studiengänge Wirtschaftsmathematik (10 Sem.) sowie im Magisterstudiengang der Fakultät für Geistes­, Sozial­ und Erziehungswissenschaften Mathematik als Hauptfach (80 SWS) bzw. als Nebenfach (40 SWS). Unzureichend ist die Ausstattung mit Zeitschriften für die Fakultät für Mathematik (zusätzliche Mittel sind bei Berufungsverhandlungen eingeplant) und die Raumkapazität; im WS 93 soll eine Verbesserung eintreten.

    Rechentechnische Ausstattung:

  • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

    Im WS 1992/93 waren erstmals alle Studiengänge des FB einschl. Diplom zulassungsbeschränkt. Für die Lehrämter war die Einführung des NC durch das zuständige Ministerium veranlaßt; für das Diplom war die Verdoppelung der Anfängerzahlen im WS 1991/92 zu beachten und mögliches Ausweichen von abgewiesenen Lehramtsstudenten.

    Es hat sich gezeigt, daß der NC im Dipl­Studiengang zu hohem bürokratischen Aufwand für Anfänger, aber auch für Wechsler in höheren Fachsemestern führt und zur Folge hat, daß Studienplätze freibleiben. Der FB wird deshalb den Dipl.Studiengang ab WS 93/94 wieder ohne Zulassungsbeschränkung führen, in Zukunft aber nur noch im WS Studienanfänger aufnehmen.

    Der FB beteiligt sich an dem Modellversuch der DMV zum Zugriff auf FIZ­Datenbanken. Da die Vernetzung des FBs sich verzögert hat, sind solide Erfahrungen noch nicht verfügbar.

    Der FB hat angesichts der Vielfalt der angebotenen Studiengänge (5 Lehrämter, Diplom) und der Ansprüche auf Dienstleistungen aus anderen Fachbereichen eine zu geringe Ausstattung mit Professuren und vor allem Qualifikationsstellen. Zu geringe Mittel für Wiss.Hilfskräfte führen deshalb zu sehr starken Beeinträchtigungen des Übungsbetriebs. Seit Jahren wird auf zu geringe Mittel für die Bibliothek hingewiesen. In diesem Jahr wurde ab März ein Bestellstop für Monographien eingeführt; eine umfangreiche Liste für die Abbestellung von Zeitschriften wird vorbereitet.

  • Universität Regensburg
    1. Studenten mit sehr gutem Fachhochschulabschluß werden zur Promotion in Mathematik zugelassen, wenn sie an unserer Fakultät Studienleistungen erbringen, die den Anforderungen des Hauptstudiums für das Diplom in Mathematik (einschließlich Diplomarbeit) entsprechen.
    2. Die Mittel für Studentische Hilfskräfte sind so beschnitten worden, da bungen in kleinen Gruppen und Einzelkorrekturen nur noch für die ersten Semester durchführbar sind.
    3. Durch Einflußnahme eines Kollegen ist der Fakultät eine C3-Stelle für Stochastik, für die dem Kultusministerium eine Berufungsliste vorlag, entzogen worden.
  • Universität Rostock

    Ab 1.1.1993 ist der neue Stellenplan wirksam: 9 C4­Professuren, 7 C3­Professuren, 2 Dozenten, 4 C2­Oberassistenten, 7 C1­Assistenten, 9 2/3 ­C1­Assistenten, 2 BAT IIa­Ass., 7 A­Stellen, 9 Stellen für nicht­wiss. Personal. Damit ist ein Abbau des Personalbestandes um 32.5% erfolgt. 4 Professuren müssen z.Zt. noch durch Vertretungen bzw. Lehraufträge abgedeckt werden.

    Die Vorbereitungsphase für das Graduiertenkolleg ''Endliche Methoden und Strukturen in der Mathematik`` ist erfolgreich verlaufen. Die endgültige Einrichtung des Kollegs ist für Herbst 1993 vorgesehen.

    Aufgrund des Hochschulerneuerungsgesetzes des Landes Mecklenburg--Vorpommern wurde eine neue Prüfungsordnung für den Studiengang Mathematik (Diplom) erarbeitet und dem Kultusmin. zur Genehmigung eingereicht. Der Mindestumfang der für das planmäßige Studium erforderlichen Lehrveranstaltungen beträgt 170 SWS, verteilt auf 9 Fachsemester. Die Regelstudienzeit einschließlich der Prüfungen beträgt 10 Sem. und darf höchstens um ein Jahr überschritten werden.

    Die Zahl der Neuimmatrikulierten ist gegenber dem Vorjahr stark zurckgegangen: 1991: 57 Stud. f. Math.­Diplom, Gymnasiallehrer u. Real­ und Hauptschullehrer. 1992: 19 Studenten. Für das kommende Jahr ist zwecks Erhöhung der Anzahl der Immatrikulationen eine gezielte Werbung an den Schulen des Landes geplant. Für die Bibliothek stehen dem FB in diesem Jahr 75.000.­ DM zur Verfügung. Es gibt Probleme bei der Finanzierung wichtiger neuer Zeitschriften. Die Ausstattung des FB mit Rechentechnik hat sich im letzten Jahr sehr verbessert. Es wurden 4 PC, 4 Drucker und 1 Workstation angeschafft, die ausschließlich für Forschungszwecke Verwendung finden.


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